Ismaik-Bruder wütet gegen TSV-1860-Präsident Robert Reisinger und droht mit folgenschwerer Kündigung

Yahya Ismaik, Aufsichtsrat beim TSV 1860 und Bruder von Investor Hasan Ismaik, attackiert in einem Interview Präsident Robert Reisinger, dessen Einfluss "extrem gefährlich" sei. Eine Kündigung des Kooperationsvertrages steht im Raum.
von  Matthias Eicher
Die Führungsriege des TSV 1860 in Zwickau im Februar 2022 (oberste Reihe v.l.): Antony Power, Yahya Ismaik, Marc-Nicolai Pfeifer und Robert Reisinger.
Die Führungsriege des TSV 1860 in Zwickau im Februar 2022 (oberste Reihe v.l.): Antony Power, Yahya Ismaik, Marc-Nicolai Pfeifer und Robert Reisinger. © imago images/Ulrich Wagner

München - Wenn sich die Löwen selbst zerfleischen, geschätzt Teil 1860: Yahya Ismaik, Bruder von Investor Hasan Ismaik und Aufsichtsratsmitglied der Sechzger, hat die Vereinsführung der Löwen harsch kritisiert - und die Kündigung des Kooperationsvertrages mit den Giesingern in den Raum gestellt.

Yahya Ismaik wirft TSV-1860-Präsident Robert Reisinger "ein fast ungebremstes Ego" vor

"Der Präsident übt meiner Meinung nach einen ungebührlichen und geradezu böswilligen Einfluss aus", klagte Ismaik bei "t-online.de" über Oberlöwe Robert Reisinger und dessen Umgang mit der Investorenseite an: "Außerdem scheint er geradezu nach Aufmerksamkeit zu gieren und ein fast ungebremstes Ego zu haben. Diese Art von Einfluss ist, wenn er unkontrolliert ausgeübt wird, extrem gefährlich."

Laut Ismaik prüfe der Hauptgesellschafter aktuell, ob die Beendigung des Kooperationsvertrages zwischen dem Unternehmen des Geldgebers und 1860 infrage komme: "Der Kooperationsvertrag war und ist die Geschäftsgrundlage für unser finanzielles Engagement. Wenn diese Geschäftsgrundlage vom e.V. dauerhaft entzogen wird, werden wir über rechtliche Konsequenzen nachdenken müssen", sagte Ismaik und erklärte: "Das kann die Kündigung des Kooperationsvertrages bedeuten, aber auch die Geltendmachung von Schadenersatz." Man darf davon ausgehen, dass der Aufsichtsrat Reisinger und den ein oder anderen Vertreter des Verwaltungsrates meint.

Kündigung des Kooperationsvertrags könnte für e.V. wichtige Klausel auslöschen

Ismaik geht gegen den Strich, dass die Vereinsoberen der ausgegliederten Fußballabteilung Schaden zufügen würden, etwa durch Personalentscheidungen: "Uns als Geldgeber geht es um die besten Entscheidungen für das Fußballunternehmen 1860", wird der Aufsichtsrat zitiert.

Über die 50+1-Regel führte er aus: "Diese Entscheidungsmacht liegt durch die 50+1-Regel ausschließlich bei den Vereinsfunktionären. Wenn die Vereinsfunktionäre falsche Entscheidungen fällen oder sogar aus ideologischen Gründen gegen den Erfolg des Fußballunternehmens agieren, werden sie durch die 50+1-Regel geschützt. Wer schützt aber das Fußballunternehmen und unser Investment vor den Vereinsfunktionären?"

Investorenseite um Hasan Ismaik zeigte sich beim TSV 1860 selten kooperativ

Ismaiks Bruder verweist zudem darauf, dass diverse "Rechte und Schutzmaßnahmen, die dem e.V. von Hasan eingeräumt wurden und zu denen wir gestanden haben, ebenfalls wegfallen würden." Nach AZ-Informationen wäre dann auch ein Vorkaufsrecht des TSV im Falle eines Anteilsverkaufs des Jordaniers passé. Diesen schließt Ismaik allerdings weiter aus.

Nicht erwähnt wird dagegen, dass auch Ismaik in der Vergangenheit nicht gerade konstruktiv mit den Vereinsbossen zusammengearbeitet und seine finanzielle Unterstützung an teils unerfüllbare, gegen 50+1 oder ebenjenen Kooperationsvertrag gerichtete Forderungen geknüpft hatte. Der Deal zwischen Ismaik und 1860 aus dem Jahr 2011 steuert im 13. Jahr seines Bestehens auf einen großen Knall zu. Ob es dabei Gewinner geben kann?

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