In der K.o.-Runde

Leichtfüßig stürmte 1860 nach oben. Seit 125 Tagen sind sie nun schon unbesiegt. Um im Aufstiegsrennen zu bleiben, muss der TSV nun Druck aushalten
von  Marco Plein
Löwen-Stürmer Benjamin Lauth in einem Spiel gegen St. Pauli
Löwen-Stürmer Benjamin Lauth in einem Spiel gegen St. Pauli © dpa

MÜNCHEN Die Löwen haben sich was aufgebaut. Über Monate hinweg. Seit 125 Tagen sind sie nun schon unbesiegt. Vor der gewaltigen Erfolgsserie (sieben Siege, zwei Unentschieden) hatte man ligaweit nicht mehr mit 1860 im Aufstiegskampf gerechnet – nun ist das anders. Jeder Erfolg hat Sechzig mehr Selbstvertrauen, aber auch eine höhere Erwartungshaltung eingebracht. Bevor die Mannschaft innerhalb von fünf Tagen bei zwei abstiegsbedrohten Mannschaften (FSV Frankfurt, Aue) antritt, heißt es jetzt nicht mehr „1860 kann”, sondern: „1860 muss”. Die Löwen stehen in der K.o.-Runde – gewinnen sie zwei Mal auswärts, scheint alles möglich; patzen sie, droht der Rest der Saison in Langeweile zu verkommen.


Auf einmal steht also viel auf dem Spiel. „Die ganze Zeit hatten wir keinen Druck, mit uns hat doch eh niemand mehr gerechnet”, sagt Kapitän Benny Lauth, „jetzt ist das anders. Wir wollen weiter nach oben. Also müssen wir gewinnen.” Stefan Aigner betont: „Negative Gedanken sind verboten. Es geht um viel, unsere beiden nächsten Spiele sind mit die gefährlichsten überhaupt.” Zwar bemüht sich Trainer Reiner Maurer, die Brisanz der nächsten paar Tage von sich fernzuhalten, doch auch dem Allgäuer ist klar, was auf dem Spiel steht – die AZ nennt die Gründe.


Aufstiegschancen An diesem Wochenende hat keines der Teams vor den Löwen ein schweres Spiel, mit Ausrutschern ist also nicht zu rechnen. „Wenn wir dran bleiben wollen, müssen wir konsequent weiterpunkten. Sonst haben wir keine Chance”, betont Aigner. Maurer ergänzt: „Für den Kopf ist es was ganz anderes, wenn man vier Punkte oder acht Punkte Rückstand hat.”

Publikum Viele Fans denken schon an das Heimspiel gegen Fürth am Samstag kommender Woche. Das Problem für die Profis ist dabei: Zuvor werden zwei Siege in Frankfurt und Aue vorausgesetzt. „In Aue haben wir in den Köpfen der Leute schon seit einem Monat gewonnen. Den Fehler dürfen wir nicht machen”, warnt Lauth, „das wäre fatal.” Dennoch steht fest: Patzt 1860 nun auswärts, ist es mit der zuletzt so tollen Heimatmosphäre und den steigenden Zuschauerzahlen wohl dahin – und das Fürth-Spiel droht ein Freundschaftskick zu werden.

Euphorie Träume, Wünsche Hoffnungen – das Löwen-Hoch hält an. „Jedem macht diese Phase Spaß”, sagt der junge Sebastian Maier, „wir wollen, dass das Spiel gegen Fürth ein Schlüsselspiel wird. Dafür müssen wir was tun.” Trainer Maurer meint dazu: „Unsere Fans träumen. Und das ist auch gut so. Wir wollen es ihnen ermöglichen, dass sie weiterträumen können.”
Seine Mannschaft hat es selbst in der Hand – in den K.o.-Spielen.

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