Immer Ärger mit Mate

Geldstrafe nach dem Schampus-Eklat für Löwen-Verteidiger Mate Ghvinianidze. Doch der zeigt keine Reue: „Was soll mir leid tun?“
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Verlässt er 1860 in Richtung Ukraine? Mate Ghvinianidze
sampics Verlässt er 1860 in Richtung Ukraine? Mate Ghvinianidze

MÜNCHEN - Geldstrafe nach dem Schampus-Eklat für Löwen-Verteidiger Mate Ghvinianidze. Doch der zeigt keine Reue: „Was soll mir leid tun?“

Mate Ghvinianidze wollte am Donnerstagvormittag zunächst gar nichts sagen. Ein leises Servus in Richtung Löwenstüberl, dann verschwand der Georgier in der 1860-Kabine. Doch natürlich war sein Ausflug in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch das Thema Nummer eins am Trainingsgelände. Ghvinianidze war beim Feiern in der Edel-Diskothek „8seasons“ ertappt worden – mit einer Magnumflasche Schampus in der Hand und glasigem Blick. Mit dabei war sein Spezl, der gefeuerte Ex-Löwe Savio Nsereko (AZ berichtete). Gegen zweiteres ist seitens des Vereins nichts einzuwenden, ersteres jedoch bringt dem Verteidiger nun eine Geldstrafe ein.

Zwar scherzte Sportdirektor Miki Stevic zunächst noch („Ich gehe davon aus, dass wir Mate hier am Trainingsgelände aufhängen"), kündigte aber direkt danach Sanktionen an: „Mate wird eine Geldstrafe im vierstelligen Bereich bekommen." Und Trainer Reiner Maurer suspendierte ihn für das Spiel am Montag bei Greuther Fürth.

Stevic’ Begründung: „Bei jedem Profiverein gibt es einen Verhaltenskatalog und es gibt Dinge, die gehören zu einem Profifußballer, und Dinge, die gehören nicht dazu. So hat man sich nicht in der Öffentlichkeit zu zeigen." Und: „Bei uns gibt es klare Regeln und das war kein professionelles Verhalten." Stevic fügte süffisant hinzu „Mate hat Pech, dass es eine Magnum-Flasche war. Denn, wie wir alle wissen: eine Magnum-Flasche kostet immer mehr." Danach wurde er wieder ernst: „So eine Dekoration geht nicht.“

Die Strafe dürfte auch deshalb happiger ausfallen, da Ghvinianidze als Wiederholungstäter gilt. Immer wieder sorgte der nun 23-Jährige für Eklats. So stand er wegen seiner nächtlichen Eskapaden bereits unter Ex-Trainer Ewald Lienen vor dem Rauswurf. Ärger handelte er sich auch ein, als er vergangene Saison beim 1:0 in Oberhausen seine Fußballschuhe zu Hause vergessen hatte. Schon damals gab es neben einer Geldstrafe scharfe Auflagen vom Verein.

Noch hält Stevic zu Ghvinianidze: „Das alles hat mit seiner sportlichen Leistung nichts zu tun." Der Sportdirektor zeigte sogar Verständnis. „Mate ist nicht der erste Fußballer, der so ein buntes Leben führt. Er steht sich oft selber im Weg, und ich hoffe, er wird es irgendwann merken." Ob er denn zuversichtlich sei, dass sich der Georgier bessere? „Zuversichtlich kann ich in diesem Fall nicht sein, aber ich bin zuversichtlich, dass wir im Verein alles tun, ihn auf den richtigen Weg zu bringen."

Ghvinianidze selbst zeigte sich, als er später dann doch sprach, jedoch wenig einsichtig. Auf die Frage, was er zur Suspendierung für das Fürth-Spiel sagt, meinte er nur: „Soll ich mir jetzt Sorgen machen?" Und dann erklärte er seinen nächtlichen Ausflug: „Was soll mir leid tun? Das nächste Spiel ist am Montag und ich spiele sowieso nicht. Savio hat sich bei mir gemeldet, bat mich zu kommen. Ich hatte ihn lange nicht gesehen und wollte ihn einfach wiedersehen. Für mich war das okay.“

Für Trainer Maurer allerdings nicht. „Das ist kein profihaftes Verhalten und vereinsschädigend. Wir werden versuchen, Mate jetzt an der kurzen Leine zu halten. Es gibt Mittel, die unangenehm sind“, so Maurer. Zum Beispiel? „Mehr Training – und kein Nachttraining."

Reinhard Franke

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