Holt Hoffenheim Gebhart – sofort?

Ralf Rangnick wollte 1860-Talent Timo Gebhart schon im Sommer. Jetzt, nach Copados Wechsel zu Haching, hat er eine passende Stelle frei. Ach ja, genug Geld hat der Herbstmeister natürlich auch.
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Dribbelt Timo Gebhart seine Gegner bald in der Bundesliga aus.
dpa Dribbelt Timo Gebhart seine Gegner bald in der Bundesliga aus.

Ralf Rangnick wollte 1860-Talent Timo Gebhart schon im Sommer. Jetzt, nach Copados Wechsel zu Haching, hat er eine passende Stelle frei. Ach ja, genug Geld hat der Herbstmeister natürlich auch.

MÜNCHEN Nein, sonderlich gemocht hat Francisco Copado den TSV 1860 noch nie. „Die Löwen sind kein Verein für mich. Wenn wir gegen 1860 gespielt haben, wurde ich von den Fans beleidigt und beschimpft. Das traf mich ins Herz“, so hat es der Haching-Rückkehrer der AZ erzählt.

Nun könnte er den Löwen-Fans durch seinen Abschied aus Hoffenheim – unbeabsichtigt – auch einen schweren Schlag versetzen. Wenn sie in Hoffenheim beschließen, die freie Planstelle sofort neu zu besetzen: mit 1860-Supertalent Timo Gebhart (19). Ihn wollte Hoffenheim schließlich schon im Sommer von den Löwen loseisen. Der Wechsel scheiterte schließlich am Veto der Löwen – und daran, dass Hoffenheims Trainer Ralf Rangnick seinen Kader nicht weiter vergrößern wollte.

„Timo Gebhart ist ein sehr interessanter Spieler“, findet Hoffenheims Manager Jan Schindelmeiser freilich immer noch. „Wir hatten im Sommer auch Kontakt zu Stefan Reuter aufgenommen.“ Vor drei Wochen erklärte Schindelmeiser zwar noch, Gebhart sei aktuell „kein Thema bei uns“. Aber mittlerweile ist Hoffenheim Herbstmeister und bastelt weiter am Kader. Jochen Seitz und Zsolt Löw sollen gehen, Copado kehrt zurück nach Haching. Ralf Rangnick hat wieder einen Platz frei. Eine Lücke im Offensivbereich, in die Gebhart, der bei 1860 in der Vorrunde mit fünf Toren und drei Vorlagen der Top-Scorer war, ziemlich genau hinein passt. Zumal ein Gebhart-Transfer bestens dem Hoffenheimer Einkaufskonzept entspricht: Jung, talentiert und formbar, so sollen Spieler sein beim Aufsteiger. Bei Trainer Rangnick gilt: „Im Zweifel spielen bei mir immer die Jungen.“

Sprich: Gebhart hätte bei Hoffenheim gute Chancen, zu mehr Einsätzen zu kommen als Copado in der Hinrunde (sechs Kurzeinsätze, ein Tor), zumal er flexibler einsetzbar ist als der bisweilen defensivschwache Regisseur und Halbstürmer Copado.

Nach AZ-Informationen hat Hoffenheim bereits vor einigen Tagen wieder Kontakt aufgenommen zu 1860-Manager Reuter. Und der ist mittlerweile abgerückt von seinem kategorischen Nein. Gebharts Vertrag läuft 2010 aus, bei einem Verkauf in diesem Winter könnten die Löwen deutlich mehr Geld bekommen als im Sommer. Zumal Gebhart Gespräche über eine Vertragsverlängerung bei 1860 bereits abgelehnt hat.

„Im Moment kann ich mir nur schwer vorstellen, dass wir schon in der Winterpause einen so wichtigen Spieler wie Timo abgeben“, sagte Reuter am Dienstag zur AZ. Aber: „Wir führen gerade viele Gespräche, in alle Richtungen.“ Gebhart könnte also verkauft werden? Reuter: „Ausschließen kann ich gar nichts. Möglicherweise kommt ja ein Angebot, bei dem wir nicht Nein sagen können.“

Es liegt also nur noch am Geld. Bei drei bis dreieinhalb Millionen Euro Ablöse, so darf kalkuliert werden, könnten die Löwen schwach werden. Das ist mehr als Gebharts momentaner Marktwert, den das Internetportal „transfermarkt.de“ bei 800.000 Euro sieht. Es werden sich nicht viele Vereine finden, die bereit sind, für ein vielversprechendes Talent so viel Geld auszugeben. Hoffenheim wäre so ein Klub. Der Herbstmeister zahlte im Sommer geschätzte 3,5 Millionen Euro für den Außenverteidiger Andreas Beck (21). Und der war in Stuttgart nur Bankdrücker.

Bei 1860 böte sich ein Nachfolger für Gebhart – so bitter dessen Abgang auch wäre – sogar schon an: Der Ex-Fürther Daniel Adlung, der in dieser Saison in Wolfsburg den Durchbruch noch nicht geschafft hat und ausgeliehen werden soll. Wie Gebhart ist der 21-Jährige offensiver Mittelfeldspieler. Auch die Verpflichtung von Sascha Rösler, der in Gladbach ausgemustert wurde, ist offenbar noch nicht vom Tisch.

Filippo Cataldo

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