Hofmann jagt den Uralt-Rekord

Michael Hofmann steht vor seinem 13. Jahr bei den Löwen. Und der 35 Jahre alte Torwart will noch lange weiterspielen. 2009 würde er den aktuellen Spitzenreiter unter den Langzeit-Sechzgern überholen.
von  Abendzeitung
Illustration
Illustration © dpa

Michael Hofmann steht vor seinem 13. Jahr bei den Löwen. Und der 35 Jahre alte Torwart will noch lange weiterspielen. 2009 würde er den aktuellen Spitzenreiter unter den Langzeit-Sechzgern überholen.

MÜNCHEN Er zählt die Spiele schon. Nur noch drei. Dann greift die Klausel, die ihn zum neuen Rekord-Löwen aufsteigen lässt: Mit seinem 20. Pflichtspiel – wahrscheinlich wird es das Pokal-Derby gegen den FC Bayern sein – verlängert sich der Vertrag von Michael Hofmann um eine Saison. Bis 2009. „Dann wäre ich 13 Jahre bei den Löwen“, sagte der 1860-Torwart vor dem Zweitliga-Hit gegen Hoffenheim (Sonntag, 14 Uhr, Premiere live) der AZ, „das ist schon eine stolze Zeit. Dass ich so lange in diesem Verein spiele, hätte ich, als ich damals aus der Bayernliga kam, nicht gedacht.“

"Der Michl ist ein toller Kerl"

Und dann würde auch der Uralt-Rekord von Meister-Löwe Manfred Wagner (spielte von 1958 bis 1971 für die Löwen) fallen. Hofmann wäre künftig der Rekordhalter. Den aktuellen Spitzenreiter in der Historie der Langzeit-Löwen stört das allerdings wenig. Zur AZ sagte Wagner gestern: „Das macht mir nix. Ich gönne Hofmann das von ganzem Herzen. Der Michl ist ein toller Kerl, die Fans mögen ihn.“

Nicht nur das, auch bei Trainer Marco Kurz hat er sich wieder zur Nummer 1 gefaustet: Nachdem Hofmann im Sommer 2007 das Duell gegen den jungen Philipp Tschauner zunächst knapp verlor, aber dann durch den Kreuzbandanriss des ehemaligen U21-Keepers wieder ins Tor zurückkehrte, will er nun seinen Platz nicht mehr so schnell räumen. Auch nicht über die Saison hinaus. „Es zählt nicht alt oder jung“, so Hofmann, „sondern allein die Leistung. Und ich habe immer noch den Ehrgeiz.“

Karriereende kein Thema

Dass Hofmann im Verein immer noch kritisch gesehen wird, weiß er. Als der Klub vor der Winterpause mit allen Oldies (Hoffmann, Berhalter, di Salvo) verlängerte, wunderte sich der Torwart schon, warum 1860 nicht auch mit ihm sprach. „Da war ich schon überrascht“, gesteht Hofmann heute. „Aber so ist das, wenn man sich auf eine Klausel einlässt.“ Geschäftsführer Stefan Ziffzer meint: „Ich glaube, dass dem Michael die Nummer 1 wichtiger ist als irgendeine Klausel.“

Ans Karriereende denkt Hofmann trotz seiner 35 Jahre ohnehin noch lange nicht. „Stefan Reuter bescheinigt mir ja immer, dass ich einen Körper wie ein Endzwanziger habe“, sagt Hofmann. Deswegen will der Franke, der mit seiner Familie in Faistenhaar im Süden Münchens lebt, noch solange wie möglich im Tor stehen: „Momentan kann ich mir auch vorstellen, dass ich noch drei Jahre spiele. Dann wäre ich 38. Solange ich im Profi-Geschäft mithalten kann – egal ob als Nummer 1 oder 2 – gebe ich nicht auf.“

Oliver Griss

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.