Hoffmann verzeiht Pourie
Zweimal sind die Löwen im Training heftig in Clinch geraten. Ab jetzt soll Frieden herrschen.
MÜNCHEN Kontakt hatten sie noch keinen. Weder feindlichen noch freundlichen. Zwei Mal waren der ungestüme Jungstürmer Marvin Pourie (18) und Abwehrroutinier Torben Hoffmann (34) in der letzten Rückrunde im 1860-Training heftig aneinander geraten. Zwei Mal hatte Pourie, bis 2011 von Schalke ausgeliehen, Hoffmann angegriffen, ihn sogar geschlagen. Nun ist Pourie, dessen Wechsel nach Kaiserslautern gescheitert ist, wieder zurück bei den Löwen.
Sportdirektor Miki Stevic und Trainer Ewald Lienen begnadigten ihn. Auch Hoffmann hat Pourie verziehen: „Für mich ist die Sache gegessen. Ich will da kein großes Fass aufmachen.“ Getroffen hat er Pourie noch nicht wieder. Hoffmann: „Ich sehe keinen Grund, zu ihm hinzugehen und mit ihm zu sprechen. Wenn er zu mir kommen möchte, kann er es gerne tun. Ich werde ihn sicher nicht abweisen.“
Bis auf weiteres trainiert Pourie, das in Liverpool ausgebildete Sturmtalent, bei der U23 der Löwen mit. Angst haben vor einem neuerlichen tätlichen Angriff Pouries muss Hoffmann also nicht. Zumal Pourie sich geläutert gibt: Er habe viel gelernt im letzten halben Jahr. Vor allem scheint er sich von Vater Rüdiger emanzipiert zu haben. Der hat ihn einst vom Rand des Trainingsplatzes angetrieben. Nun ist der Papa wieder daheim in Gelsenkirchen, man habe ihm „nahe gelegt, dem Trainingsgelände fernzubleiben“, wie Löwen-Geschäftsführer Manfred Stoffers sagt.
Pourie soll allein wieder in die Spur finden. Um 1860 irgendwann wieder helfen zu können. Einen talentierten Stürmer kann die zuletzt ziemlich harmlose Offensive schließlich gebrauchen.
Beim nächsten Spiel gegen Fürth am Samstag (13 Uhr, Liveticker bei abendzeitung.de) sollen es Benny Lauth, Kenny Cooper und ihre Kollegen aber noch ohne Pourie richten – und der Saison eine glückliche Wendung geben. „Es ist wichtig, dass wir erst gar keine Unruhe im Umfeld und der Mannschaft aufkommen lassen“, sagt Hoffmann, „ein Sieg gegen Fürth ist wichtig.“
Filippo Cataldo
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