Hoffmann: Einer für die Disziplin
34-jähriger Verteidiger gibt in Ahlen sein Saisondebüt – und hofft auf neuen Vertrag
MÜNCHEN Wenn’s was zu sagen gibt, dann steht Torben Hoffmann immer parat: Mit einem Jahr Unterbrechung (Eintracht Frankfurt) spielt der 34-jährige Verteidiger nun schon seit neun Jahren beim TSV 1860, auch am Donnerstag war seine Meinung mal wieder gefragt. Die Kameras waren auf ihn gerichtet. Und für ihn war es ein erfreuliches Thema, über das er Stellung beziehen durfte: Sein Comeback in der 1860-Startelf. „Torben wird für Mate Ghvinianidze spielen“, legte sich Trainer Ewald Lienen einen Tag vor dem Gastspiel in Ahlen (Freitag, 18 Uhr, Liveticker bei abendzeitung.de) fest, dass Hoffmann seine erste Chance bekommt. „Wir wollen“, sagt Lienen, „dass auch mal andere Leute Vertrauen bekommen“.
Hoffmann gehört zu diesem Kreis. Dreimal hat der Rustikal-Verteidiger zuletzt tatenlos zuschauen müssen und mit ansehen müssen, dass 1860 abgestürzt ist. Jetzt bekommt Hoffmann, den viele schon abgeschrieben haben, seine Saison-Premiere.
Und Hoffmann will in Ahlen eines zeigen, was von ihm verlangt wird: Er soll Leidenschaft und Abgeklärtheit reinbringen in die verunsicherte 1860-Elf. Sein Anspruch an sich selbst: „Ich versuche, viel zu kommunizieren und will, dass wir taktisch disziplinierter als zuletzt stehen.“ Schließlich geht’s für ihn auch um eine Weiterbeschäftigung im Klub, sein Vertrag endet im Sommer 2010. „Solange ich mich so fühle“, sagt Hoffmann, „will ich Fußball spielen“.
Dass 1860 in Ahlen in der Vergangenheit oft schlecht ausgesehen hat (vor genau einem Jahr gab’s dort ein 1:2 und den Absturz auf Platz 18), juckt Hoffmann nicht: „Statistiken und Bilanzen sind mir egal. Selbst wenn wir 30 Mal dort bislang verloren hätten, fahr ich beim 31 Mal hin, um zu gewinnen.“ Oliver Griss