Hleb übersehen? Tanner wehrt sich
MÜNCHEN - Der 1860-Jugendleiter kontert die Kritik von Ex-Trainer Werner Lorant. "Der Wichtl stört mich nicht allzu sehr, da ich ja weiß, aus welchem Munde es kommt."
Ex-Löwentrainer Werner Lorant hatte im AZ-Interview über 1860-Jugendleiter Ernst Tanner gespottet, dieser habe einst den heutigen Topstar Aleksandar Hleb übersehen. Darauf reagierte Tanner nun – mit folgender Erklärung:
„Lange habe ich überlegt, ob ich mich zum Interview mit dem grauhaarigen älteren Herrn äußern soll. Auch stört mich der Wichtl nicht allzu sehr, da ich ja weiß aus welchem Munde es kommt. Unwahrheiten wie diese, die ungeprüft veröffentlicht werden, muss ich jedoch erwidern. Fakt ist, dass die beiden Hleb-Brüder im Herbst 1999 von unserem Chef-Scout zum Probetraining gebracht worden sind und auch in einem Vergleichsspiel der A-Jugend mit unserer damaligen Amateurmannschaft - das ich auch gesehen habe - bei relativ widrigen Bodenverhältnissen zum Einsatz kamen. Beide machten auf mich einen sehr guten Eindruck, was ich unserem Chef-Scout damals zu verstehen gab. Ich sagte ihm nahezu wörtlich: ,den Jüngeren kannst Du blind nehmen.’ Der Haken war, dass das Engagement der beiden Jungs im Alter von 16 und 18 Jahren plus deren Betreuer knapp eine halbe Million Mark gekostet hätte. Eine Summe, über die ich als damals stellvertretender Juniorenleiter und Jugendkoordinator nicht entscheiden durfte. Die Entscheidungskompetenz lag beim Präsidium und - dem Chef-Trainer. Da schließt sich nun wieder der Kreis zu oben besagtem Herrn, der sich zwar offenbar sehr gut an seine zweifellos erreichten Erfolge erinnern kann, allerdings für die Versäumnisse seiner Zeit und die negative Entwicklung im Anschluss gerne andere verantwortlich macht.“
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