Hinterberger unter Druck

MÜNCHEN Nein, sagt Florian Hinterberger, um seinen Posten als Sportchef bei den Löwen habe er sich keine Sekunde lang Sorgen gemacht. Nach der Talfahrt der Löwen in den letzten Wochen, die ja auch durch die enttäuschenden Leistungen der vielen Sommerzugänge bedingt ist, hatte sich 1860 von Trainer Reiner Maurer getrennt. Doch verantwortlich für die Einkäufe ist natürlich auch der Sportchef. „Ich stehe auch unter Druck, jetzt noch mehr”, sagte Hinterberger immerhin der AZ, „zusammen mit dem Trainer muss ich Erfolg bringen. Ich stehe in der Verantwortung.”
Nach der Talfahrt der letzten Wochen scheinen die Löwen sich nun von allen Aufstiegsträumen verabschiedet zu haben. „Es wäre jetzt fast schon lächerlich, noch vom Aufstieg zu reden”, sagt Präsident Dieter Schneider, der auch leichten Druck auf Hinterberger aufzubauen scheint. Als Schneider am Montag darauf angesprochen wurde, wieso nur Maurer und nicht auch der Sportchef gehen musste, antwortete der Präsident: „Wir machen einen Schritt nach dem anderen. Aber wenn wir bald wieder Erfolg haben, stellt sich die Frage gar nicht.”
Hinterberger, der als Ex-Profi und diplomierter Fußballlehrer im Entscheidungsgebilde zwischen Geschäftsführer Robert Schäfer, Präsident Schneider und Investoren-Vertreter Hamada Iraki der einzige erwiesene Fußball-Fachmann ist, war in den letzten Tagen intensiv in die Planungen einbezogen. Tag und Nacht soll er gegrübelt haben, wie man aus dem Tief herauskommen könnte. Nun muss er sich behaupten. Iraki bezeichnet den Kader als zu klein, Hinterberger arbeitet bereits an Winter-Transfers. Holt er dann neue Spieler, sollten die auch einschlagen. Hinterbergers Vertrag läuft zum Saisonende aus – der Mann kann also Argumente gebrauchen.