Heim-Auftakt: Kriegt es 1860 gebacken?

München - Den Löwen steht am Wochenende nicht nur der geplante erste Saisondreier als feierlicher Anlass ins Haus. Zwei Protagonisten der Sechzger begehen ihre Ehrentage: Präsident Peter Cassalette wird am Samstag 63 Jahre alt, Investor Hasan Ismaik zieht einen Tag später nach – und wird runde 40.
Der Oberlöwe und der Geldgeber – zwei 1860-Entscheider im Sternzeichen des Löwen. Was würde zur rundum gelungenen Feier besser passen als ein Dreier gegen Arminia Bielefeld (Sonntag, 15.30 Uhr im AZ-Liveticker)? "Das beste Geburtstagsgeschenk, das man mir und Hasan machen kann, wäre ein Sieg. Es soll eine Löwen-Party werden", sagte Peter Cassalette der AZ.
Lesen Sie hier: Fall Aigner - "Sind guten Mutes, dass es reicht"
Zu diesem Zweck habe er den Jordanier nach München gebeten: "Ich habe ihn eingeladen und gesagt, dass wir zusammen feiern können.“ Ismaik habe jedoch andere Pläne: "Ich habe vollstes Verständnis, dass Hasan lieber im Kreise der Familie feiert."
Und obwohl der Jordanier mit Abwesenheit glänzt, bekam er wie Cassalette was gebacken: Für den Jordanier gab’s einen Blaubeerkuchen, für den Präsidenten eine Schokotorte. Ob Trainer Kosta Runjaic sowie die beide Kapitäne Stefan Aigner und Jan Mauersberger ihre Fähigkeiten als Bäcker erproben wollten oder nur als Model parat stehen mussten, ist nicht überliefert.
Lesen Sie hier: Bülow, Liendl, Mölders - die Herausforderer
Umso wichtiger wäre es in jeder Hinsicht, wenn die Geburtstagskuchen-Delegation das präsidiale und ismaik’sche Lieblings-Präsent eines Heimsieges arrangieren könnte. Nach der "kleinen Freude" (Zitat Ismaik) der Rückkehr von Urlöwe Aigner war die Stimmung bestens, nach der Fürth-Pleite im Keller.
Cassalette dazu: "Beim Fanfest haben mir viele Leute auf die Schulter geklopft und gesagt: „Gut gemacht!“ – jetzt wurde diese Euphorie zwar gebremst, aber es ist längst nicht alles schlecht."
Wir werden uns Schritt für Schritt verbessern
Um den Fortschritt des neuen Projekts 1860 voranzutreiben, brauche es laut Cassalette und Runjaic zwei Dinge. Erstens, so der Präsident: den Glauben der Fans. "Wir werden uns Schritt für Schritt verbessern, aber nicht über Nacht. Um den Prozess zu beschleunigen, brauchen wir Euch – alle Löwen: in erster Linie Eure Geduld, natürlich Eure Unterstützung und Eure Überzeugung, dass wir das zusammen erreichen können."
Zweitens, so Runjaic: "Wenn man noch nicht in der Lage ist, sich seine Vorteile zu erspielen, muss man sie sich erkämpfen. Das ist unser Ansatz." Der Trainer gab auf der Pressekonferenz vor dem Spiel das Versprechen ab, dass seine Elf "weiter ist als gegen Fürth".
Lesen Sie hier: Bielefeld-Bilanz hui, Auftaktspiele pfui
Dabei müsse man sich gegen einen ähnlichen Gegner behaupten. "Bielefeld ist auch eine eingespielte Mannschaft, ein eingeschworener Haufen. Sie haben in ihrem ersten Spiel sehr kompakt gespielt und gut gegen den Ball gearbeitet (0:0 gegen den KSC, d. Red.)", sagte Runjaic.
Den Löwen würde allein ihr guter Kader nicht weiterhelfen: "Es kommt nicht auf gute Solisten an, sondern es geht nur miteinander als eingespieltes Ensemble. Wir kommen immer wieder an denselben Punkt, was die Zweite Liga angeht: Wir müssen konzentrierter, zweikampfstärker auftreten."
Ein trotz junger Jahre erfahrener Zweitliga-Profi wird in die Startelf zurückkehren: "Maxi Wittek wird spielen, dafür rückt Filip Stojkovic anstelle von Marnon Busch nach rechts." Victor Andrade sei zudem nach überstandenen Knieproblemen eine Option für den Kader. Was zudem für die Löwen spricht und die nach Vereinsangaben mindestens 25.000 Zuschauern zu Feiergästen machen soll, ist die Bilanz gegen die Arminen: In der Zweiten Liga hat Sechzig noch kein einziges Duell verloren, in acht Spielen gab’s fünf Siege und drei Remis. Ob die Arminen diesmal den Partycrasher geben?