Halfars Comeback an der Grenze
MÜNCHEN - Erst an diesen Tagen wird es bei den Löwen ernst. Zwar trainieren sie nun schon in der vierten Woche für den Saisonstart Anfang August, doch erst jetzt stehen starke Gegner auf dem Zeitplan: am Donnerstag und Samstag Grasshopper Zürich und Young Boys Bern in der Schweiz, kommende Woche dann der MSV Duisburg im Allgäu. Kein Wunder also, wie begeistert Trainer Reiner Maurer registriert, dass ausgerechnet jetzt einer seiner wichtigsten Leistungsträger wieder spielen kann: Daniel Halfar. Am Montagabend sollte der Flügelstürmer im Testspiel an der tschechischen Grenze beim Landesligisten SV Mitterteich sein Comeback nach langer Leidenszeit geben.
„Ich bin einfach nur happy, dass ich wieder spielen kann. Allein dieses Gefühl gibt mir wieder ein Lächeln”, sagt Halfar, und das nimmt ihm natürlich jeder ab; denn was der 24-jährige Dribbler im letzten Jahr so alles erlebt hat, war nicht beneidenswert. Nach einem fulminanten Saisonstart mit wundervollen Leistungen fiel er im Herbst mit einer Schambeinentzündung lange aus, die Beschwerden zogen sich viel länger hin als erwartet. Immer wieder musste Halfar einen Comeback-Versuch abbrechen. Und als er dann in den letzten Spielen der Saison doch noch mal zu Kurzeinsätzen kam, verletzte er sich gleich wieder und litt seither unter einer Prellung am Schienbeinkopf. Jetzt sind die Beschwerden weg, Halfar kann wieder mitmachen und Kollege Benny Lauth, dem als Stürmer besonders an der Gesundung des Vorlagengebers gelegen ist, sagt: „Spieler von Daniels Klasse gibt es in unserer Liga kaum. Wir wissen, dass Daniel wirbeln kann wie kein Zweiter. Jetzt hofft die ganze Mannschaft, dass er fit bleibt. Da er so lange weg war, kann man eigentlich von einem Neuzugang sprechen.”
Zwar hat Halfar nun schon drei Wochen Vorbereitung verpasst und Maurer will ihn „lieber Stück für Stück wieder heranbringen. Bei Daniel sind wir vorsichtig, wir brauchen seine Dribblings, seine Wendigkeit. Da wollen wir kein Risiko eingehen.” Halfar selbst kann seinen Tatendrang kaum verbergen: „Ich habe noch fünf Wochen Zeit bis zum Saisonstart. Ich bin voll im Plan. Ich habe lange genug nicht spielen können, jetzt kribbelt’s umso mehr.” Zumal er weiß, dass mit ihm große Hoffnungen in Sachen Spielkultur und Angriffsfußball verbunden werden. „Ich weiß, dass die Leute viel von mir erwarten und dass sie sich auf mich freuen. Ich will die Hoffnungen bestätigen. Dadurch steigen ja auch die Erwartungen an mich selbst.”
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