Guillermo Vallori: Bollwerk in Belek

Mit 2:0 gewinnen die Löwen gegen den FC Thun. Testspieler Guillermo Vallori steht dabei 90 Minuten auf dem Platz – und überzeugt. Hinterberger: „Eine wirklich ordentliche Leistung”
Belek - Einen Zimmernachbarn hat er noch nicht gefunden. Noch wohnt der Testspieler der Löwen alleine. Doch der Eindruck, der dadurch entstehen mag, täuscht. „Servus”, begrüßt der Spanier, der zuletzt fast vier Jahre in Zürich gespielt hat, mittlerweile die mitgereisten Funktionäre, Fans und Journalisten. Ein Unwissender würde sicherlich nicht bemerken, dass Guillermo Vallori nur ein Löwe auf Probe ist.
„Er ist charakterlich ,eins A’”, sagt Löwen-Trainer Reiner Maurer. Sportchef Hinterberger kann sich nur anschließen. „Er spricht gut Deutsch und Englisch und macht einen guten Eindruck.” Auch Vallori selbst gefällt es bereits bei den Löwen, ordnet sich in der Hierarchie bescheiden ganz hinten ein. „Jede Mannschaft hat ihre eigene Mentalität. Ich muss das machen, was sie sagen."
Wie genau schaut denn die Mentalität der Löwen aus? „Sie sind eine Sieger-Mannschaft.” Ganz unrecht hat er mit dieser Behauptung bislang nicht. Denn die Löwen gewannen ihr Testpiel mit 2:0 gegen den FC Thun. Eine lange Eingewöhnungszeit wurde Vallori freilich nicht gegeben. An seinem ersten Tag bei den Löwen spielte er direkt gegen den Schweizer Tabellensechsten gleich über die volle Distanz – und hinterließ dabei einen überzeugenden Eindruck.
Eine Halbzeit agierte er neben Necat Aygün, die andere neben Christopher Schindler. „Wir haben schon morgens im ersten Training viel geredet, damit die Kommunikation zwischen uns klappt”, erklärte Vallori. Er agierte über die gesamten 90 Minuten fehlerfrei, kopfballstark, spielte vorausschauend und fing die Bälle frühzeitig ab. „Eine wirklich ordentliche Leistung”, beschied Sportchef Florian Hinterberger seinem Testspieler zur Halbzeitpause.
Da lagen die Löwen, die in der ersten Halbzeit fast in Topbesetzung angetreten waren, schon mit 1:0 vorne. Stefan Aigner hatte nach einer Ecke von Kevin Volland und einem Fehler des Keepers der Mannschaft aus Thun die Führung geköpft.
Zur zweiten Halbzeit ließ Maurer dann die zweite Garnitur antreten, das Spiel verflachte. Kurz vor Ende gelang Djordje Rakic in der 87. Minute noch der Treffer zum Endstand von 2:0.
Kein Gegentor mit dem neuen Abwehrmann Vallori gegen Thun – das dürfte Trainer Reiner Maurer gefallen. Er kann den 1,91-Meter-Hünen bereits gut einschätzen. „Man erkennt jetzt schon an seiner Veranlagung, dass er lieber als rechter Innenverteidiger spielt”, sagt Maurer. Dort spielte bislang immer Necat Aygün, der bei Reiner Maurer jedoch gesetzt ist. Sollte Vallori verpflichtet werden, müsste wohl Christopher Schindler den Weg auf die Bank antreten.
Wann die Entscheidung über einen möglichen Verbleib fällt, kann Sportchef Hinterberger allerdings noch nicht prognostizieren. „Es gibt keine Deadline. Wir lassen uns bei dieser Frage nicht unter Druck setzen.”