Günther Gorenzel über sein Abtauchen beim TSV 1860: "Manchmal ist Abstand förderlich"
München - Wo ist Günther Gorenzel? Diese Frage dürfte sich der ein oder andere Sechzig-Fan in den letzten Wochen gestellt haben, nachdem der Sportchef des TSV 1860 über zwei Monate hinweg komplett von der Bildfläche verschwand und kein Interview gab. Doch nun ist Gorenzel wieder aufgetaucht. In einem Interview mit dem "Münchner Merkur" erklärte der Österreicher sein Abtauchen.
TSV-1860-Sportchef Günther Gorenzel: "Mein Plan war es nie, Trainer zu sein"
"Manchmal ist es gut, auf Abstand zu gehen, die Dinge von außen zu reflektieren und daraus seine Schlüsse zu ziehen. Es war jetzt länger als sonst, aber im Sinne des Gesamtprozesses ist es sicherlich förderlich, wenn ich nicht Woche für Woche das Tagesgeschehen kommentiere", so Gorenzel.
Auch äußerte sich der 51-Jährige zu dem Vorwurf, er wollte nach dem Rauswurf von Michael Köllner zum Cheftrainer der Giesinger avancieren: "Mein Plan war es nie, Trainer zu sein. Sonst hätte ich die letzten Jahre meines beruflichen Daseins ganz anders gestaltet." Einen Grund, wieso er statt Co-Trainer Stefan Reisinger für mehrere Spiele an der Seitenlinie stand, lieferte Gorenzel nach: "Stefan musste fünf Tage nach der Freistellung von Michael Köllner zum Fußballlehrer."
Gorenzel mit der Verpflichtung von Jacobacci zufrieden
Weshalb der Sportboss der Münchner erst so spät in der Krise des TSV 1860 eingelenkt und Köllner entlassen habe, erklärte der Grazer mit eine klaren Antwort: "Michael hatte auch zuvor schwierige Phasen gemeistert und immer den Turnaround geschafft. Man klammert sich an diesen Glauben – bis die Schere zu weit auseinandergeht."

Umso zufriedener ist Gorenzel nun mit der Verpflichtung von Köllner-Nachfolger Maurizio Jacobacci. "Ich bin der festen Auffassung, dass wir mit ihm die richtige Richtung eingeschlagen haben", erklärte der 51-Jährige.