Günther Gorenzel: "Görlitz ist eine Augenweide"
Oliva Nova - 1,72 Meter klein, die Haare noch ein paar Zentimeterchen höher nach oben gegelt - und ein breites Grinsen im Gesicht. So schritt Löwen-Neuzugang Michael Görlitz gestern im Trainingslager in Oliva Nova nach verrichteter Arbeit vom Platz.
Verständlich, denn: Der 30 Jahre alte, kleine Dribbler hatte nach seinem Wechsel an die Grünwalder Straße in den kalten Gefilden auf Giesings Höhen nur individuell trainiert, am Samstagnachmittag und gestern Vormittag gab’s die ersten beiden Einheiten mit den neuen Kollegen.
Günther Gorenzel: "Görlitz ist ein toller Fußballer"
Sportchef Günther Gorenzel geriet beim Anblick des Mannes, der sich im Sommer bei einem Probetraining bei Union Berlin die Achillessehnen gerissen hatte, ins Schwärmen: „Man hat schon gesehen, was er für ein toller Fußballer ist“, so Gorenzel: „Er hat das gewisse Extraelement an der Kugel, das hat man in sämtlichen Szenen gesehen. Er kann den entscheidenden Pass spielen, hat das Auge für den Mitspieler.“ Mehr noch, so der 46-Jährige: „Es war teilweise eine Augenweide, ihm zuzusehen.“
Sollte Sechzigs neue Augenweide auch in den Pflichtspielen denselben Eindrücken erwecken, wäre Trainer Daniel Bierofka und den Löwen sehr geholfen und Sechzig hätte mit seinem einzigen Winter-Neuzugang ein glückliches Händchen bewiesen.
Görlitz' Comeback-Plan: Dosiertes Teamtraining
Der Plan mit Görlitz laut Gorenzel: etwa jede zweite Einheit mit dem Team bestreiten, anfangs mit verringerter Intensität und ohne harte Zweikampfduelle mit den Gegenspielern. So solle der flexible Mittelfeldspieler "Schritt für Schritt aufgebaut" werden.
Der neue starke Mann an der Seite von Trainer Daniel Bierofka schränkte jedoch im Hinblick auf einen Einsatz beim Restrückrundenauftakt am 24. Februar beim 1. FC Nürnberg ein: „Man muss dem Jungen Zeit geben. Jetzt zu sagen, er wäre in der Wochen matchfit, wäre nicht seriös.“