Grünwalder Gedanken: 1860 mit Psychotrick gegen den Auswärtsfluch

Neun Pleiten in den letzten zehn Auswärtsspielen: Die Löwen schwächeln in der Fremde. "Wir haben zu Hause eine ganz andere Überzeugung", sagt Trainer Daniel Bierofka und hofft auf einen Psychotrick.
Matthias Eicher |
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Zu Hause eine Macht: Trainer Daniel Bierofka will die Überzeugung in den Heimspielen auch auswärts von seinem Team sehen.
sampics/Augenklick Zu Hause eine Macht: Trainer Daniel Bierofka will die Überzeugung in den Heimspielen auch auswärts von seinem Team sehen.

München - Großaspach. Halle. Jena. Zwickau. Braunschweig. Mannheim. Magdeburg. Duisburg. Und jetzt Würzburg. Was diese Orte gemeinsam haben? Sie beherbergen Stadien, in denen die Löwen Drittliga-Zähler entführen wollten – und kein einziges Mal auch nur ein Pünktchen mit nach Giesing nehmen durften.

Das 1:2 des TSV 1860 am Montagabend bei den Würzburger Kickers war schon die fünfte Auswärtspleite der laufenden Saison, dazu gesellen sich vier Niederlagen am Ende der abgelaufenen Spielzeit. Einzig der 1:0-Sieg beim Chemnitzer FC konnte Sechzigs Auswärtsfluch durchbrechen, doch nun scheint er schon wieder um sich zu greifen.

Der Geist des Grünwalders muss auch auswärts her 

"Wir haben in Chemnitz angefangen, die Serie zu brechen", erklärte Löwen-Trainer Daniel Bierofka über die Grusel-Bilanz in der Fremde und ließ die letzten Partien Revue passieren: "In Duisburg war es auch nicht so schlecht, aber Leistung hat nicht ganz gereicht."

Nun soll endgültig alles anders werden. Denn: Bierofka fordert ein Umdenken. Ganz nach dem Motto: Der Geist des Grünwalders muss auch auswärts her – in Gedanken. "Das, was wir mitnehmen müssen aus den Heimspielen – und das habe ich der Mannschaft auch gesagt: Wir haben zuhause eine ganz andere Überzeugung, das Spiel gewinnen zu können", meinte der Löwen-Trainer. Diese müsse man "auch auswärts zeigen".

Bierofka fordert: Auswärts antreten als wär's zuhause 

Doch wie soll dies gelingen, ohne die Heimspielstätte Grünwalder Stadion zu versetzen? "Auch, wenn es etwas anderes ist, ein anderer Platz ist: Es ist immer noch ein Fußballspiel, elf gegen elf. Genau das müssen wir dahingehend ändern, dass wir sagen: Wir gehen in das Spiel, als wäre es ein Heimspiel", so Bierofka.

Sechzigs Heimstärke ist hinlänglich bekannt: In der Regionalliga standen satte 15 Siege, zwei Unentschieden und eine Niederlage zu Buche. In Sechzigs erstem Drittliga-Jahr war's bei neun Siegen, drei Remis und sieben Pleiten immer noch eine positive Bilanz. Aktuell sind es schon wieder drei Siege, zwei Remis, null Pleiten.

Grünwalder-Flair hilft in Heimspielen

Woran die enorme Diskrepanz zwischen Heim- und Auswärtsspielen liegt? Zum einen am Zuschauerzuspruch, denn das Sechzgerstadion ist mit 15.000 Zuschauern so gut wie immer ausverkauft. Gegnerische Fans sind durch die übliche Zehn-Prozent-Regelung maximal mit 1.500 Besuchern vertreten.

Was die Freunde der Allianz Arena nicht gerne hören werden: In einer rappelvollen Kult-Stätte spielt es sich angenehmer als im meist mehr als halbleeren Rund vergangener Zeiten. Sechzigs Spieler loben ihren gewohnten Arbeitsplatz unisono – auch diejenigen wie Kapitän Felix Weber, Torjäger Sascha Mölders oder Ex-Profi und 1860-Radio-Co-Kommentator Jan Mauersberger, die den direkten Vergleich haben.

Kriegt der TSV 1860 auswärts die Kurve?

Inwieweit die psychische Komponente eine Rolle spielt? Bierofka hatte die Sechzger gegen alle Favoriten mehrfach als "Kaninchen vor der Schlange" bezeichnet und durch Understatement auch nicht den erwünschten Erfolg erzielt.

Jetzt also das Umdenken: In Würzburg hat Sechzigs Dauer-Heimspiel-Denken nicht funktioniert. Nun folgen Rostock (26.10.), Halle (09.11.), Haching (1.12.): Die nächsten Orte, an denen sich Sechzig imaginär ins Grünwalder katapultieren muss.

Lesen Sie hier: 1860-Investor Hasan Ismaik plant München-Besuch

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