"Große Geste" - Zimmermanns Begegnung mit 1860-Allesfahrer

Schon vor seinem Wechsel rettete 1860-Neuzugang Jan Zimmermann die Löwen indirekt vor dem Abstieg. Der Torhüter erinnert sich an eine Begegnung der besonderen Sorte, einen Dankesbrief und 50 Euro - Allesfahrer Wöll erklärt seine Aktion: "Ich musste ihm einfach danken"
von  ME
Bekam für seine Mithilfe im Abstiegskampf den Dank der Löwen und 50 Euro von Allesfahrer Roman Wöll: 1860-Neuzugang Jan Zimmermann.
Bekam für seine Mithilfe im Abstiegskampf den Dank der Löwen und 50 Euro von Allesfahrer Roman Wöll: 1860-Neuzugang Jan Zimmermann. © ME

Bad Waltersdorf - Man sieht sich immer zweimal im Leben - oder im Fall von Jan Zimmermann und Roman Wöll noch öfter. Der neue Torhüter des TSV 1860 hatte in der Saison 2014/15 mit einer tollen Parade in den Schlussminuten der Partie seines Ex-Klubs 1.FC Heidenheim gegen die abstiegsbedrohten Erzgebirgler aus Aue am letzten Spieltag ein 2:2 gerettet. Damit musste Aue direkt absteigen. Mit einem Sieg hätten die Veilchen den TSV 1860, der sich in der Relegation gegen Holstein Kiel gerettet hatte, noch auf einen Abstiegsplatz stürzen können. Eine denkwürdige Parade also von Zimmermann, die nicht nur an manchem Fan-Stammtisch gerne rezitiert wird, sondern auch Allesfahrer Wöll nicht aus dem Kopf ging.

Und so kam es, dass Wöll am Ersten Spieltag der neuen Saison, als der TSV 1860 in Heidenheim antreten musste und unter Ex-Trainer Torsten Fröhling mit einem 0:1 einen klassischen Fehlstart hinlegte, dem gegnerischen Keeper einen Dankesbrief und im Namen von Uli Buzinski, Pfarrer und 1860-Dauerkarteninhaber, 50 Euro zusteckte und sich überschwänglich bei Zimmermann für dessen tatkräftige Mithilfe am letztlich erfolgreichen Abstiegskampf bedankte. "Ich musste ihm einfach danken. Nicht auszudenken, wenn wir abgestiegen wären. Ich habe ihm im Namen einiger anderer Fans unseren Dank übermittelt - schon klar, dass er vermutlich keine 50 Euro gebraucht hätte, aber es ging uns einfach um die Geste."

Diese wiederrum wusste Zimmermann zu schätzen: Der mittlerweile 31-jährige Keeper erklärte im AZ-Interview, dass ihm diese Szene besonders im Gedächtnis geblieben war: Wirklich eine große Geste. Umso mehr, wenn man bedenkt, dass die Löwen damals gerade gegen uns verloren haben. Aber das hat mir auch diese unglaubliche Fan-Unterstützung des TSV 1860 gezeigt", so der Schlussmann zur AZ.

Als der Heidenheimer vor knapp zwei Wochen an die Grünwalder Straße wechselte, kam es erneut zum Wiedersehen zwischen Zimmermann und Wöll, der gerne mal einen Neuzugang wie beispielsweise Levent Aycicek im Winter-Trainingslager in Estepona buchstäblich mit offenen Armen empfängt. "Schon verrückt, dass er jetzt für uns hält", sagte Wöll und freut sich über die Neuverpflichtung, von der er viel hält: "Der ist ein richtig Guter."

Auch dann, als die AZ das Duo am Rande des 9:0-Sieges im Test gegen Pöllau erneut zusammenführte, sagte Zimmermann schmunzelnd: "Ein Foto mit meinem Kumpel? Mach' ich doch gerne". Wöll ergänzte: "Solche Paraden wie damals gegen Aue darfst Du auch gerne noch öfter machen."

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