Göktan, der Erlöser für die Keintorlöwen

Fünf Pflichtspiele, eine halbe Ewigkeit, lang sind die Sechzger nun schon ohne Torerfolg. Jetzt ruhen die Hoffnungen der Keintorlöwen auf einem Comeback von Berkant Göktan schon gegen Mainz. - »Ohne ihn ist 1860 die Hälfte wert.«
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Ex-Löwe Berkant Göktan. Heute sucht er nach einem Verein für ein Comeback
Rauchensteiner/Augenklick Ex-Löwe Berkant Göktan. Heute sucht er nach einem Verein für ein Comeback

MÜNCHEN - Fünf Pflichtspiele, eine halbe Ewigkeit, lang sind die Sechzger nun schon ohne Torerfolg. Jetzt ruhen die Hoffnungen der Keintorlöwen auf einem Comeback von Berkant Göktan schon gegen Mainz. - »Ohne ihn ist 1860 die Hälfte wert.«

Und dann haben die Löwen doch tatsächlich wieder ins Tor getroffen. Am Dienstag, im Training. Aber da war ja auch Berkant Göktan mit dabei.

Anders als tags zuvor in Hamburg, wo die Sechzger beim 0:0 auf St. Pauli im fünften Pflichtspiel hintereinander die Keintorlöwen geblieben sind. „Das ist schon sehr außergewöhnlich, dass man so lange kein Tor erzielt“, gibt 1860-Manager Stefan Reuter zu. Er meint es nicht positiv, auch wenn er gleichzeitig wert auf die Feststellung liegt, dass „wir uns ja nicht nur hinten reinstellen. Wir spielen ja offensiv. Bei uns fehlt nicht der Wille.“ Aber der Vollstrecker.

Aufmunterung für die frustrierten Mitspieler

Jedenfalls im Spiel, nicht im Training. Als seine Kollegen gestern Vormittag vom Flughafen an die Grünwalder Straße fuhren, kickte Göktan längst auf dem Platz herum. Beim Einlaufen mit den Reservisten suchte er immer wieder den Ball. Später, beim Trainingsspielchen, verlud er gleich mehrmals den neuen Ersatzkeeper Michael Hofmann. Es war ein bisschen wie Anschauungsunterricht, aber auch Aufmunterung für seine frustrierten Mitspieler.

Philipp Tschauner, die neue Nummer eins im Tor, gibt zu: „Diese Torlosigkeit macht uns alle ziemlich fertig.“ Auch Daniel Bierofka klingt niedergeschlagen: „Es ist doch jede Woche dasselbe. Das ist das Problem von uns allen. Wir sind einfach nicht torgefährlich.“ Und dann sagt er: „Mit Berkant Göktan und Toni di Salvo waren wir torgefährlich. Der Trainer und wir alle würden uns leichter tun, wenn beide zurückkehren.“

Di Salvo hat sein Comeback schon auf St. Pauli gegeben, als Einwechselspieler. In dieser halben Stunde vor Schluss strahlte er auf Anhieb mehr Torgefahr aus als Mustafa Kucukovic in den letzten drei Wochen zusammen. Ein Tor gelang dem Rückkehrer aber auch nicht. „Man darf den Sturmspitzen keinen Vorwurf machen, sie bekommen auch ziemlich wenig Bälle von hinten“, sagt Reuter, „uns fehlt derzeit jemand, der das Spiel an sich reißt, der für kreative Momente sorgt.“ Eben einer wie Göktan, auf den sie bei 1860 beinahe so sehnsüchtig warten wie auf einen Erlöser.

Hoffnung auf das Spiel gegen Mainz

Bald soll es mit dem Warten vorbei sein, womöglich schon am Sonntag im Heimspiel gegen Mainz (14 Uhr, Premiere). „Ich bin noch nicht da, wo ich hin will, aber es wird immer besser“, sagt Göktan, macht seinen Kollegen zumindest aber vage Hoffnungen: „Es könnte sein, dass es am Sonntag für den Kader reicht.“ Entscheiden aber müssten das die Ärzte und Trainer Marco Kurz.

Der hält sich noch bedeckt. „Natürlich würde ich mich auch Freude, wenn Berkant wieder in den Kader rücken könnte“, sagt Kurz, „allerdings dürfen wir da nichts überstürzen. Ich will kein Risiko eingehen und werde nicht mit seiner Gesundheit spielen.“ Dafür ist Göktan den Löwen zu wichtig. „1860 ist ohne Göktan nur die Hälfte wert“, sagt etwa Löwen-Legende Petar Radenkovic, „ich hoffe, dass er bald wieder für uns spielt und Tore macht.“

Und Ex-Nationalstürmer und Meisterlöwe Fredi Heiß meint: „Göktan ist durch seine Schlitzohrigkeit durch niemand zu ersetzen.“ Das spüren die Löwen jetzt schon lange genug.

Filippo Cataldo, Oliver Griss

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