Glanzlos, aber effektiv: 1860-Trainer Köllner sieht Derby-Sieg pragmatisch

1860 hat sich im Achtelfinale des Toto-Pokal gegen Türkgücü München durchgesetzt. Im glanzlosen Stadtduell siegten die Löwen 3:1 (1:0). Köllner: "Zufrieden, wenn die Mannschaft gewinnt."
von  Victoria Kunzmann
Jubel für 1860 im Toto-Pokal! Martin Kobylanski (Mitte) schoss in der 31. Minute das 1:0 für die Löwen, das den Sieg gegen den Stadtrivalen Türkgücü im Achtelfinale ebnete.
Jubel für 1860 im Toto-Pokal! Martin Kobylanski (Mitte) schoss in der 31. Minute das 1:0 für die Löwen, das den Sieg gegen den Stadtrivalen Türkgücü im Achtelfinale ebnete. © sampics/Augenklick

München - Es war eine ungewohnte Atmosphäre für den TSV 1860 München, obwohl sie im heimischen Grünwalder Stadion spielten. Gerade einmal rund 6.000 Fans waren im Stadion, um sich das Achtelfinalduell der beiden Stadtrivalen 1860 und Türkgücü anzusehen. Aber von Rivalen kann man ja nach dem Zwangsabstieg Türkgücüs nicht einmal mehr sprechen. Der Regionalligist hatte Heimrecht und trug das Spiel, wie auch die Löwen es tun, im Giesinger Stadion aus. Für Zuschauerströme sorgte es allerdings nicht.

Auch das Spiel selbst gehört nicht zu den großen Highlights der Löwen-Saison. Der 3:1 (1:0)-Erfolg der Mannschaft von Michael Köllner war ein Arbeitssieg, der effizient, aber nur selten wirklich schön war.

TSV 1860: Michael Köllner rotiert gegen Türkgücü ordentlich durch

Köllner ließ einigen seiner Stammkräfte eine Pause vom (erfolgreichen) Liga-Alltag und brachte die bisherigen Ersatzspieler in der Liga nun in die Startelf, etwa Torhüter Tom Kretzschmar, Alexander Freitag und Michael Glück.

Die Löwen beherrschten das Spiel von Beginn an, Meris Skenderovic und Martin Kobylanski kamen gefährlich vor das gegnerische Tor (10., 11.), doch Abwehr und Tormann hielten dicht. Die größte Chance in der Anfangsphase hatte Alexander Freitag nach Vorlage von Erik Tallig (18.), der ein sehr engagiertes Spiel zeigte.



Aus dem Nichts kam das 1:0. Innenverteidiger Leandro Morgalla, der sich ebenfalls erneut empfahl, flankte auf Kobylanski, der mit links ins lange Eck schoss (31.). In der Folge plätscherte das Spiel bis zum Halbzeitpfiff vor sich hin. Köllner verzichtete auf Wechsel in der Halbzeit.

Nach der Pause nimmt 1860 ein, zwei Gänge raus

Es brauchte, bis der Drittliga-Tabellenführer vor der nur halb gefüllten Haupttribüne wieder in die Partie fand. Türkgücü erwischte den besseren Start, konnte seine Chancen aber nicht nutzen. Also kam der frisch aufspielende Tallig und machte es direkt. Den Freistoß frontal aus rund 20 Metern versenkte er im Winkel. "Wir haben sehr dominant gespielt und souverän gewonnen", sagte Tallig nach dem Spiel. "Hintenraus haben wir ein bisschen nachgelassen." Daraus seien Fehler entstanden.

Nach wuchtigem Nachschuss vom eingewechselten Albion Vrenezi (85.), der das 3:0 markierte, kam Türkgücü noch zum Zug und verkürzte zum 3:1-Endstand. Ünal Tosun nutzte einen Fehlpass von Daniel Wein und verkürzte kurz vor Schluss (87.). "Ich bin zufrieden, wenn die Mannschaft gewinnt", analysierte Köllner nach dem Spiel. Mehr gab es einfach nicht zu sagen.

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