Giesinger Aufwind: Die fünf Erfolgsgründe beim TSV 1860

Der TSV 1860 geht auf dem Relegationsplatz in die Pause. Die AZ erklärt hier die Erfolgsgründe für die neue Höchstform.
von  Matthias Eicher
Mit seinem Tor zum 2:2 gegen Wehen sichert er dem TSV 1860 den Relegationsplatz über Weihnachten: Lorenz Knöferl (r.).
Mit seinem Tor zum 2:2 gegen Wehen sichert er dem TSV 1860 den Relegationsplatz über Weihnachten: Lorenz Knöferl (r.). © Rauchensteiner/Augenklick

München - Halleluja, die Löwen sind wieder in der Spur. Nach einer kleinen Ergebniskrise haben sich die Sechzger kurz vor Weihnachten nochmal zur Höchstform aufgeschwungen: Englische Woche, sieben Punkte - Sechzig überwintert auf einem aussichtsreichen dritten Platz.

TSV 1860 wieder auf Kurs im Aufstiegsrennen

Der TSV 1860 liegt nach dem 2:2 im letzten Duell des Jahres 2020 gegen den SV Wehen Wiesbaden im Aufstiegsrennen der Dritten Liga wieder auf Kurs. Der Relegationsrang nährt die Hoffnungen auf eine Rückkehr in die Zweite Liga. "Ihr könnt stolz auf die letzten Wochen sein, weil ihr euch gemeinsam eine tolle Ausgangsposition für 2021 erarbeitet habt", schrieb Investor Hasan Ismaik kürzlich. Dem Stockerl-Platz soll nach dem Gusto des Jordaniers selbstredend der große Wurf folgen: "Die Dritte Liga darf für einen Klub wie 1860 nur eine Momentaufnahme sein. Ich werde meine Ziele und Träume auch weiter beharrlich verfolgen."

Angesichts des enorm engen Konkurrenzkampfes in der Dritten Liga ist zwischen einem Absturz ins Mittelfeld und der Rückkehr ins Fußball-Unterhaus freilich noch alles drin. Sollten die Giesinger aber weiterhin so agieren (können) wie zuletzt, stehen die Chancen nicht schlecht. Weshalb es bisher so gut läuft? Die AZ nennt fünf Gründe für den weiß-blauen Höhenflug.

Fünf Gründe für den Erfolg der Löwen

Toptorjäger Mölders: Ob der 35-jährige Oldie seine je 15 Tore und Vorlagen der vergangenen Saison auch nur im Ansatz nochmal erreicht? Was unsicher schien, schaut nun mehr als vielversprechend aus: Der Mann, der schon aufhören wollte, belegt mit bereits zwölf Toren (und zwei Assists) in 17 Spielen in der Torschützenliste Rang eins.

Die Moll-Erdmann-Rochade: Trainer Michael Köllner hatte das Gefühl, etwas an seiner Formationen verändern zu müssen. Letztlich zahlte sich seine Rochade aus, den gelernten Mittelfeldspieler Quirin Moll in die Innenverteidigung zu versetzen - Dennis Erdmann dagegen vor die Abwehr: Moll sorgte hinten neben Neuzugang Stephan Salger für Stabilität und gute Spieleröffnung, Raubein Erdmann für mehr Aggressivität im Mittelfeld. Köllner erkannte aber auch den richtigen Zeitpunkt für eine Rück-Versetzung des Duos: In den vergangenen drei Spielen lieferten Moll und Erdmann auf den gewohnten, alten Positionen mit die besten Saisonleistungen ab.

Leistungsträger bei den Löwen: Quirin Moll.
Leistungsträger bei den Löwen: Quirin Moll. © imago images/Frank Hoermann

Sechzig-Trainer Köllner versteht es seine Spieler zu entwickeln

Die Junglöwen: Johann Djayo, Matthew Durrans, Lorenz Knöferl: Köllner verschaffte gleich drei Junglöwen ihre Profi-Debüts. Knöferl zahlte es direkt im dritten Einsatz zurück und stieg durch sein Tor zum 2:2 gegen Wehen zum jüngsten 1860-Torschützen aller Zeiten auf. Wichtiger ist aber: Sechzigs dünne Personaldecke wird durch die heranwachsenden Löwen langsam aber sicher etwas dicker. Der bereits arrivierte Youngster Fabian Greilinger agiert zusehends stabiler, Semi Belkahia machte zuletzt gleich zwei Mal in Folge den Ausfall von Abwehr-Säule Stephan Salger vergessen.

Köllners Qualitäten als Entwickler und Menschenfänger: Der 50-Jährige fing die Sechzger nach seinem Amtsantritt im November 2019 in Rekordzeit ein. Aber auch in den letzten Monaten zeigte sich, im Erfolg wie in der Krise: Köllner kann es einfach mit seinen Spielern, die er sportlich wie menschlich weiterzuentwickeln versteht. "Die Jungs wissen gar nicht, wie gut sie sind", erklärte der Oberpfälzer nach Sechzigs Durchhänger. Das Resultat, nachdem er seine Schützlinge starkgeredet hatte: der bärenstarke Schlussspurt in der Englischen Woche. Köllner hat ein funktionierendes Team geformt.

Giesing wird zur Wohnfühl-Oase

Sechzigs Einigkeit: Die turbulenten Tage bei 1860 gehören weiter der Vergangenheit an, langsam wird Giesing zur Wohlfühl-Oase. Selbst Ismaik dankte allen Beteiligten, neben den sportlichen Protagonisten und den Fans sogar explizit den "Vereinsgremien" und "Aufsichtsräten" für ihren Einsatz: "Wenn wir alle zusammenhalten, wird sich der sportliche Erfolg automatisch einstellen."

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