Giannikis-Mission "Skepsis widerlegen" beim TSV 1860 läuft – der Schlüssel dafür ist simpel

Unter Trainer Argirios Giannikis und Sport-Geschäftsführer Christian Werner hat der TSV 1860 wieder zu alter Stärke gefunden. Mit den jüngsten Leistungen lässt das Duo auch die Kritiker verstummen.
Kilian Kreitmair,
Matthias Eicher
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Das neue Erfolgsduo an der Seitenlinie des TSV 1860: Sport-Geschäftsführer Christian Werner und Coach Argirios Giannikis.
Das neue Erfolgsduo an der Seitenlinie des TSV 1860: Sport-Geschäftsführer Christian Werner und Coach Argirios Giannikis. © IMAGO/Frank Hoermann

München - Trainer Argirios Giannikis (42) und Sport-Geschäftsführer Christian Werner (42) haben den taumelnden Löwen wiederbelebt. Seit sechs Partien ist der TSV 1860 ungeschlagen, ging dreimal sogar als Sieger vom Platz. Zuletzt im Derby gegen Aufstiegsaspirant Ingolstadt (3:1). "Natürlich ist es meine Mission, die Skepsis, die es natürlich bei jeder Trainereinstellung gibt, mit guter und ehrlicher Arbeit zu widerlegen", betonte der Löwen-Dompteur bei einer Gesprächsrunde an der Grünwalder Straße 114. 

Argirios Giannikis über den erstarkten TSV 1860: "Die Stimmung wirkt gelöst"

Das dürfte Giannikis zumindest vorerst geschafft haben. Denn Kritik am Fußball, den der ehemalige Coach von AEK Athen spielen lässt, gibt es in diesen Tagen kaum. Vielmehr ist das bestimmende Thema in Giesings Höhen das Vorstandsbeben, nachdem Vizepräsident Hans Sitzberger (71) am Mittwoch seinen Rücktritt verkündet hat. Das scheint den ruhigen Griechen kalt zu lassen. "Ich will, dass man irgendwann mal zurückschaut, wenn man über den Trainer spricht und sagt, der hat was bewegt", so Giannikis. 

Bewegt hat der 42-Jährige in seinen ersten Wochen einiges. Nicht nur Fynn Lakenmacher (23) trifft wieder das Tor (drei Treffer im Jahr 2024), sondern die Löwen-Brust der gesamten Mannschaft wird von Spiel zu Spiel breiter. Das spürt auch Giannikis: "Dass die Stimmung gelöst wirkt, dass der Rucksack, der zweifellos da war, kleiner geworden ist, das ist klar. Der wird täglich kleiner."

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TSV 1860: Sport-Geschäftsführer Christian Werner drückt auf die Euphorie-Bremse

Während taktische Änderungen unter Vorgänger Maurizio Jacobacci (61) noch häufig nach hinten losgingen, glänzen die Münchner mit neuer Flexibilität. Ob 4-2-3-1 oder 4-4-2 mit Doppelsechs, die Giesinger performen über weite Strecken wieder selbst gegen Top-Teams. "Wir haben das System immer so umgestellt, dass das maximale Ergebnis auf dem Platz möglich ist", so der Sechzig-Trainer. "Dennoch ist es keine Selbstverständlichkeit und nicht in Stein gemeißelt, dass es so weitergeht." 

Das weiß auch Werner, der kräftig auf die Euphorie-Bremse drückt: "Über den guten Start freu ich mich sehr, trotzdem ist Kernaussage, dass wir noch gar nichts erreicht haben." Doch ganz recht hat der promovierte Sportwissenschaftler damit nicht. Immerhin hat sich der TSV 1860 durch den jüngsten Positivtrend wieder ein Achtpunktepolster auf die Abstiegsränge verschafft. Und das ist das aktuelle Saisonziel der Münchner.

Will, dass die Löwen weiterhin so fokussiert arbeiten: Sport-Geschäftsführer Christian Werner.

Argirios Giannikis will der Mannschaft das geben, was sie braucht 

"Es war und ist eine ganz schwierige Aufgabe und wir werden uns keinen Millimeter von irgendwas ablenken lassen, um das Ziel zu erreichen", so Werner. Denn passenden Plan dazu hat Giannikis im Köcher: "Ich bin ein Trainer, der der Mannschaft das gibt, was ich denke, dass sie braucht, dass sie auch erfolgreich sein kann. Ist es Ruhe, Sachlichkeit, Impulsivität und auch mal Aggressivität. Meine Intention ist, ein Gespür zu entwickeln, was die Mannschaft braucht." Das gelingt dem 42-Jährige in diesen Tagen mindestens genauso gut, wie dass er den Kritikern kein Futter gibt. 

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  • Zuversicht am 16.02.2024 12:46 Uhr / Bewertung:

    So lange sich die Störfeuer von RR und sonstigen Intriganten in Grenzen halten und in der KGaA bei den Profis ungestört gearbeitet werden kann, wird sich der Erfolg stabilisieren.

    Das Problem beginnt mit einem möglichen Aufstieg in den richtigen Profifußball in der nächsten Saison allerdings neu. Für eine Problemlösung müssten schon jetzt die Vorbereitungen getroffen werden.

    Leider wurde der Profifußball in den letzten 6 Jahren mit RR in eine Sackgasse gefahren. Ein für 70 Millionen auf 18000 Zuschauern erweitertes Stadion in Giesing ist für einen langfristigen erfolgreichen Fußball in der 2. oder gar 1. BL für 1860 zu klein und unwirtschaftlich. Mögen Flair und Stimmung im bunten Stadtteil Giesing noch so toll sein.

    In den Gremien und beim e.V. muss der gordische Knoten gelöst werden und eine vollständige Runderneuerung für einen Neuanfang mit Persönlichkeiten als Funktionsträger erfolgen. Erst dann kann sich der Profifussball bei 1860 wieder entwickeln.

  • Chris_1860 am 16.02.2024 15:28 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Zuversicht

    Ich stimme dir teilweise zu. Allerdings lag das Thema Stadion nicht im Verantwortungsbereich von Reisinger. Eine Alternative zum Grünwalder gibt es in der dritten Liga nicht. Ismaik hat sein neues Stadion natürlich nicht gebaut. Der Verantwortungsbereich lag bei Pfeifer, er hat aber jegliche Verhandlungen mit der Stadt verschleppt. Die einzige Lösung wäre ein Rückzug von HAM und ein Austausch der kompletten Persönlichkeiten auf eV Seite. Nur dann geht es wirklich unbelastet vorwärts.

  • Kaiser Jannick am 15.02.2024 21:19 Uhr / Bewertung:

    Stimmt, bisher läuft es sehr gut an. Die Mannschaft harmoniert unter AG, zeigt was sie kann, wenn es jemand richtig abruft und die positive Art von Dr. CW gefällt mir auch bestens.

    Es bleibt zu hoffen, dass die Fortschritte mit zunehmendem Training und noch mehr Spielen weiter zu einem kontinuierlichen Aufbauen des neuen Teams führen. Man sollte aber nichts überbewerten und nicht euphorisch werden.

    Drücken wir alle die Daumen, dass mit der nun einkehrenden Ruhe nach allen erfolgten Personalwechseln der Fokus in allen Bereichen künftig auf der bisherigen positiven sportlichen Entwicklung liegt.

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