Gesicht und Killer: Zeugnisse für die Torhüter des TSV 1860

Teil eins der Saisonzeugnisse für die Löwen-Fänger: Stammtorwart Marco Hiller entwickelt sich durch die nächste starke Saison zur Identifikationsfigur, auch Ersatzmann Tom Kretzschmar zeigt sein Potenzial.
von  Matthias Eicher
Trotz starker Konkurrenz durch Tom Kretzschmar die unumstrittene Nummer eins beim TSV 1860: Marco Hiller
Trotz starker Konkurrenz durch Tom Kretzschmar die unumstrittene Nummer eins beim TSV 1860: Marco Hiller © IMAGO / foto2press

München - Saisonfinale, 14. Mai, Grünwalder Stadion. Sechzig besiegt den BVB II mit einem wahren Tor-Spektakel (6:3), Top-Torjäger Marcel Bär holt sich die Torjägerkanone. Klar, wer da gefeiert wird, oder? Nun ja, ganz so klar nicht, denn: Am Schluss saß in der Westkurve tatsächlich nur ein Spieler auf dem Zaun: Marco Hiller.

Der Torhüter des TSV 1860 war es auch, der schon zuvor im Spiel mit frenetischen Sprechchören gefeiert wurde: "Marco Hiller!", skandierten die Fans, nachdem der Schlussmann der Sechzger nur Sekunden vor Bärs 21. Saisontreffer mal wieder seine ganz große Klasse zeigte und im Eins-gegen-Eins eine Monsterparade auspackte. Teil eins der Saisonzeugnisse - die Löwen-Fänger.

Marco Hiller - Note 2

Der "Hiller-Killer", wie der gebürtige Gröbenzeller bekanntlich gerufen wird, konnte sich nicht nur im Endspurt gegen den BVB II mehrfach auszeichnen, wofür er trotz gleich dreier Gegentreffer die AZ-Note 1 erhielt. Im gesamten Saisonverlauf rettete er den Giesingern immer wieder Punkte, indem er sich auf der Linie und in direkten Duellen mit herannahenden Angreifern nur schwer überwinden lässt.

Hiller der Pokalheld gegen Darmstadt und Schalke

Der 25-Jährige hat seinen Junglöwen-Status längst abgelegt und zählt aktuell zweifellos zu den besten Torhütern der Dritten Liga. Die Zahlen, freilich auch abhängig von der diesmal porösen Abwehr der Blauen, könnten allerdings besser sein: Hiller kassierte in 35 Saisonspielen satte 49 Gegentreffer, neun Mal spielte der Keeper zu Null.

Im DFB-Pokal konnte er dafür gleich zwei Mal seine große Klasse zeigen: In der ersten Runde gegen den Zweitligist SV Darmstadt 98 parierte er einen Elfmeter, woraufhin er einmal mehr seinen Spitznamen durch die Westkurve hallen hörte. In der zweiten Runde gegen den FC Schalke 04 verhinderte er im Spiel durch seine Paraden gleich mehrfach ein Gegentor und hatte seinen Anteil daran, dass die Giesinger die Königsblauen aus dem Pokal warfen.

Fazit: Trainer Michael Köllner, der Hiller als "Gesicht" der Sechzger bezeichnet hat, und die Löwen können sich darüber freuen, einen talentierten und zuverlässigen Rückhalt zu haben.

Tom Kretzschmar - Note 3

Der 23-Jährige konnte lange nur zusehen, bevor er Profiluft schnuppern durfte. Im Aufstiegsfinale der Vorsaison gegen Ingolstadt (1:3) dann plötzlich hineingeworfen, wobei er seine Sache ordentlich machte, inklusive gehaltenem Elfmeter.

In der eben abgelaufenen Spielzeit durfte er drei Mal ran, unter anderem zu Saisonbeginn, um Hiller während seiner Rotsperre zu vertreten. Kretzschmar zeigte sich dabei solide und kassierte beim 1:0-Auftaktsieg gegen die Würzburger Kickers und den SV Wehen Wiesbaden (1:1) nur ein Gegentor. Im Toto-Pokal konnte er allerdings das peinliche Aus in Aubstadt nicht verhindern.

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