Gerüchte über Bombendrohung: Welche Folgen die Lautsprecher-Panne beim TSV 1860 jetzt hat

Warum CSU und ÖDP nach der Lautsprecher-Panne im Grünwalder Stadion die Stadtverwaltung in München angreifen.
von  Felix Müller
Das lange Warten: Fans vor verschlossenen Türen hinter der Westkurve am Samstagmittag.
Das lange Warten: Fans vor verschlossenen Türen hinter der Westkurve am Samstagmittag. © IMAGO/Eibner

Giesing - Dass 15.000 Fußballfans am Samstag kurzfristig vor verschlossenen Stadiontoren ausharren mussten, eine Spielabsage im Raum stand – und man wegen des Ausfalls der Lautsprecher im Grünwalder Stadion letztlich Megafone der Feuerwehr herbeischaffen musste – all das beschäftigt nun auch den Stadtrat.

Denn dass die Stadtverwaltung (unter anderem in der AZ) erklärt hat, die Lautsprecheranlage mal grundsätzlich überprüfen zu lassen, aber sonst keinerlei Handlungsbedarf sieht, mag man in der Rathaus-Opposition so nicht stehenlassen.

Lautsprecher-Ausfall im Grünwalder Stadion: "Es gab keinerlei Information zur Stadionsperrung"

"Für uns passt es nicht zusammen, dass sich die Landeshauptstadt München gewappnet fühlt, die Olympischen Spiele auszutragen, es aber gleichzeitig nicht hinbekommt, ihr eigenes Stadion in der Grünwalder Straße so in Schuss zu halten, dass ein geregelter Spielbetrieb möglich ist", schimpfte ÖDP-Chef Tobias Ruff am Dienstag – und brachte das Thema gleich mit einem Antrag ganz offiziell auf die Tagesordnung im Rathaus. "Wir fordern die Stadt auf, schnellstens die technischen Mängel so weit zu beheben, dass es wieder die einzige Zitterpartie bei Heimspielen ist, ob sich die Löwen auf dem Fußballplatz durchsetzen." Die ÖDP fordert nun Aufklärung – und erklärt, dass Augenzeugen berichtet hätten, "dass manche Fans sehr beunruhigt waren, da es keinerlei Informationen zu den Umständen der Stadionsperrung gab". Gerüchte, es hätte eine Bombendrohung gegeben, hätten die Runde gemacht.

Auch die CSU ist nicht zufrieden mit der dünnen Erklärung des Sportamts. "Wenn die Technik versagt, muss es einen Plan B geben", sagte Stadträtin Ulrike Grimm auf Nachfrage der AZ. "Der TSV 1860 zahlt Miete im Stadion und darf erwarten, dass die Kommunikation mit den Besuchern gewährleistet ist." Das sei "auch eine Frage der Sicherheit", betonte Grimm. Für den Notfall ein paar Megafone vorzuhalten – das dürfe ja wohl nicht so schwierig sein.

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