Geldstrafe für 1860-Rebell Kucukovic
Trainer Marco Kurz hat Mustafa Kucukovic aus dem Kader geworfen – der Angreifer wollte nicht bei der U23 spielen.
MÜNCHEN Es ist ja ein Trugschluss, dass 1860 mit einem Überangebot an Stürmern (seit 290 Minuten zudem torlos) ausgestattet wäre – nun dezimierte sich der Klub auch noch selbst und warf Mustafa Kucukovic (21) aus dem Zweitliga-Kader. „Er ist aus disziplinarischen Gründen nicht mehr dabei“, sagte Marco Kurz vor dem Auswärtsspiel in Rostock beim neuen Team des gefeuerten U21-Nationaltrainers Dieter Eilts (heute, 20.15 Uhr, Liveticker bei abendzeitung.de). Die Personaldecke wird immer dünner.
Der Vorwurf gegen Kucukovic: Der bosnische Profi (ein Saisontor) soll sich gerweigert haben, vergangene Woche für die U23 in Bamberg (2:1) zu spielen. Daraufhin schickte ihn Disziplinfanatiker Kurz zu den Amateuren. Bis Weihnachten soll er sich dort – abseits der Profi-Mannschaft – bewähren. Kurz: „Bis auf weiteres ist Kucukovic nun bei der U23 dabei. Er hat nun alle Möglichkeiten, sich dort in den Vordergrund zu spielen.“
Ist das die ganze Wahrheit, oder will der Klub Kucukovic (Vertrag bis 2011) zu einem Abgang im Winter provozieren? Ein Abschied des Sturm-Talents würde Platz machen für Investitionen. Freilich, Sportdirektor Stefan Reuter wird dies nicht bestätigen, viel lieber rechnet er mit dem Rebellen ab: „Der Trainer hat meine volle Unterstützung für diese Maßnahme“, sagte der Weltmeister von 1990, „Mucki kann sich jetzt in der U23 in Form bringen. Dort hat er nun Zeit zum Nachdenken.“
Und was Kucukovic schmerzen wird: Reuter will ihm an den Geldbeutel. Der Sportchef verriet der AZ am Rande der Delegierten-Versammlung: „Für jeden Spieler gibt es Spielregeln, auch für Kucukovic. Das kann man sich nicht gefallen lassen, sonst macht das hier jeder. Selbstverständlich kriegt er eine Geldstrafe.“ Angeblich soll es sich um 5000 Euro handeln. O. Griss
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