Geld und Liebe: Wie der TSV 1860 Mölders überzeugt hat
München - Bislang 174 Mal den Löwen auf der Brust. 67 Tore. 41 Vorlagen. Seine drei Treffer in der Relegation gegen den 1. FC Saarbrücken (3:2, 2:2) machten ihn zum Aufstiegshelden. Längst ist er zum Giesinger Fußballgott geworden – jetzt steht fest: Er wird auch in der Saison 2021/22 noch für den TSV auf Torejagd gehen.
Mölders hat um ein weiteres Jahr verlängert
Was die AZ am Mittwoch berichtete, ist nun pünktlich vor dem Wiedersehen mit Saarbrücken am Samstag (14 Uhr, Magenta Sport und im AZ-Liveticker) offiziell: Sturmspitze Sascha Mölders hat beim TSV 1860 einen neuen Einjahresvertrag unterschrieben – der Alpha-Löwe bleibt seinem Rudel treu! "Der Verein hat mir trotz der Corona bedingten schwierigen Lage erneut das Vertrauen ausgesprochen und ein faires Angebot unterbreitet", wird der fast 36-Jährige in der Pressemitteilung von Donnerstag zitiert.

Mölders-Verlängerung: Geld und Liebe
Ein Hinweis darauf, dass Sport-Boss Günther Gorenzel im Vergleich zum aktuellen, auslaufenden Kontrakt finanziell wohl noch ein bisschen nachgebessert hat. "Ich musste mich zwischen Geld und Liebe entscheiden. Und hier bin ich", hatte Mölders noch im Vorjahr über sein Bekenntnis zu 1860 trotz besser dotierter Angebote anderer Klubs erklärt. Jetzt heißt es: Geld UND Liebe! Der Hauptgrund, weshalb der Ex-Bundesligaspieler seine Knochen weiter für die Giesinger hinhält: "Der TSV 1860 verkörpert meine eigenen Werte, die Leidenschaft für den Fußball."
Mölders' Motto: Lieber Bauch statt Lauch
Im Interview mit der "Sport Bild" lieferte Mölders eine Kostprobe davon, weshalb die Fans den Malocher aus dem Pott in ihre weiß-blauen Herzen geschlossen haben: "Spiele im Grünwalder sind Fußball für Romantiker. Du kommst raus aus dem Spielertunnel, riechst Bratwurst und Bier, es duftet nach Schweiß und ehrlichem Fußball. Für mich ist das Grünwalder ein Tempel."
Kult-Status erlangte Mölders, der nach dem Spiel schon mal sechs Leberkässemmeln verdrückt, durch die unnachahmlichen Aussagen über sein Übergewicht. "Ich wiege um die 88 Kilo. Was ist schon Optimalgewicht?", meinte er zuletzt: "Für meine Spielweise brauche ich Masse. Wenn ich ein Lauch wäre, würde das nicht gehen." Mölders' Motto: Lieber Bauch statt Lauch.
Einer der Topstürmer in der Dritten Liga
Gorenzel erklärt indes die Wichtigkeit der Identifikationsfigur Mölders: "Wir sind froh, dass wir auch in der nächsten Spielzeit mit Sascha planen können und uns auf eine weitere Zusammenarbeit geeinigt haben. Sascha hat in der aktuellen Spielzeit ein weiteres Mal bewiesen, dass er einer der Topstürmer in der Dritten Liga ist."
Darüber hinaus sei der gebürtige Essener "als Kapitän der Profimannschaft der Anführer auf und auch außerhalb des Platzes und zugleich Vorbild für alle, die ab der U9 beim TSV 1860 München das Fußballspielen erlernen und eine Karriere als Fußballprofi anstreben." Bei Mölders geht Sechzig, wie ein Tattoo auf seiner Brust zeigt, eben unter die Haut.
Mölders spielt immer
In 23 Saisonspielen stand der Angreifer 22 Mal in der Startelf, nur in Magdeburg (3:0) fehlte er aufgrund einer Gelbsperre. Die Marschroute von Trainer Michael Köllner: Mölders spielt immer. Der Oberpfälzer sieht auch kein Problem darin, dass seine Speerspitze nach 13 Saisontoren (Liga-Bestwert) zuletzt stumpf blieb. "Keiner braucht sich Sorgen zu machen, nur weil Sascha jetzt ein paar Spiele nicht getroffen hat."
Die nächsten Streiche des Fußballgottes folgen bestimmt – nun hat er noch ein Jahr länger Zeit, um seinen Traum zu realisieren und seinen Herzensverein in die Zweite Liga zu schießen.