Gelassen wie nie: Die 41. Delegierten-Versammlung der Löwen

UNTERSCHLEISSHEIM - Die 41. Delegierten-Versammlung der Löwen im Ballhausforum Unterschleißheim ist äußerst ruhig und harmonisch verlaufen. Präsident Rainer Beeck sieht darin einen "Ausdruck des neuen Verständisses bei uns". OB Christian Ude, der nach 13 Jahre aus dem Aufsichtsrat ausgeschieden ist, blieb der Veranstaltung wegen anderer Termine fern. Der AZ-Liveticker zum Nachlesen.
16.58 Uhr: Präsident Rainer Beeck beendet die Veranstaltung und lobt die Delegierten für die ruhige und konstruktive Stimmung. Er sieht darin einen "Ausdruck des neuen Verständnisses bei uns". Fragen über die Zukunft des Löwen - etwa die Frage, wo der Verein künftig spielen soll oder wie die sportliche Talfahrt, die trotz des 1:0-Sieges in Bielefeld weiter anhält, gestoppt werden soll, wurden freilich nicht beantwortet. Aber möglicherweise hätten diese Fragen nur die Stimmung getrübt. Für die AZ tickerten von der Delegiertenversammlung Oliver Griss und Filippo Cataldo.
16.53 Uhr: So, nun sprechen sich die Löwen auch in ihrer Satzung gegen Rassismus und Diskriminierung aus. Außerdem steht das Ergebnis der Ehrenratswahl fest. Nun darf noch mal Herr Beeck etwas sagen, dann wird die wohl harmonischste und ruhigste Delegiertenversammlung der Löwen aller Zeiten zu Ende gehen.
16.42 Uhr: Nun sind auch die Seniorenvertreter und Kassenprüfer gewählt beziehungsweise bestätigt. In aller Harmonie.
16.37 Uhr: Während noch immer die Stimmen ausgezählt werden, dürfen sich derweil die zwei anwesenden neuen Aufsichtsräte vorstellen.
16.20 Uhr: Weil die Ehrenräte einzeln gewählt werden, gibt es jetzt etwas Verwirrung, wie die Delegierten aus den sechs Kandidaten drei auswählen sollen. Nun hat man sich aber geeinigt und die Delegierten schreiben ihre drei Favoriten auf die Stimmzettel.
16.16 Uhr: Nun werden die neuen Ehrenräte gewählt.
16.12 Uhr: Nun geht es zur Wahl des neuen Aufsichtsrates. Die 1860-Satzung sieht eine Blockwahl vor, das heißt, der Rat kann nur als Ganzes gewählt werden. Da kein Delegierter eine geheime Abstimmung fordert, wird per Handzeichen abgestimmt. Neun Delegierte sind gegen den Vorschlag, zwölf enthalten sich. Damit ist der neue Aufsichtsrat der Löwen gewählt. Neu im Gremium sind Klaus Hagel, Klaus Leipold, Staatsminister Siegfried Schneider, Ex-Vizepräsident Otto Steiner und Bürgermeister Hep Monatzeder.
Peter Lutz, Christian Waggershauser, Christoph Öfele, Christina Jodelbauer bleiben dem Gremium weiter erhalten.
Die drei Politiker im Gremium, Monatzeder, Schneider und Jodlbauer, sind nicht in Unterschleißheim. Auch Steiner konnte es sich nicht einrichten. Allerdings lässt er ausrichten, künftig mehr Zeit zu haben für seine Löwen.
16.10 Uhr: Auch der Aufsichtsrat wird entlastet. Nur ein Delegierter verweigert dies, neun enthalten sich der Stimme.
16.06 Uhr Das Präsidium wird ohne Gegenstimmen und bei fünf Enhaltungen entlastet.
16 Uhr: Nein, die Löwen haben heute offenbar keine Streitlaune. Ganze zwei Wortbeiträge gibt es bei der Aussprache. Ein Delegierter erkundigt sich nach dem angedachten Sportausschuss, ein anderer findet den vom Präsidium vorgestellten Vorschlag für den Vereinsschal zum 150-Jahr-Jubiläum häßlich und fragt nach, ob man das noch ändern könnte. Beeck wiegelt ab: Bei dem Schal handelt es sich um ein "Muster".
15.50 Uhr: Den Grund für sein Fernbleiben erklärt Ude in seinem Brief übrigens so: "Leider musste ich dann aber feststellen, dass die Delegiertenversammlung schon um 14 Uhr beginnt, während ich nach einer ganztägigen terminlichen Verpflichtung in Hannover erst am frühen Abend in München landen werde. Ich kann also leider nicht erscheinen. Ich bitte Sie, diese Entschuldigung der Versammlung mitzuteilen." Auf dem Podium steht übrigens noch immer Strelow und berichtet aus den Abteilungen. Danach soll die Aussprache starten.
15.35 Uhr: Nun macht Strelow das offiziell, was Deutschlands bester Sprinter Christian Blum schon der AZ sagte: Die 1860-Leichtathletikabteilung wird sich aus finanziellen Gründen (vor allem bedingt durch die Quelle-Pleite) von seinen besten Athleten trennen und sich künftig nur noch im Schülerbereich engagieren. Gute Nachrichten dagegen von den Ringern. Der Mitgliedsstand konnte um 500 Prozent gesteigert werden. Statt einem ´besteht die Abteilung nunmehr aus fünf Mitgliedern (!)
15.20 Uhr: Während Skiboss Horst Strelow etwa berichtet, dass die Löwen-Basketballer in der Kreisklasse A den vierten Platz belegen und die Ski-Abteilung auch Gymnastik-Kurse veranstaltet, betritt nun auch Trainer Ewald Lienen den Saal.
14.50 Uhr: Nun stellt Michael Hasenstab die Finanzzahlen des eV vor. Und er hat gute Nachrichten. Statt, wie geplant, 137.343 Euro Verlust wird der Verein in diesem Geschäftsjahr nur rund 8510 Euro Verlust machen. Das liegt vor allem daran, dass die Jugendfußball-Abteilung größere Umsätze verzeichnen konnte als geplant und mehr Zuschüsse akqiriert werden konnten. Für das nächste Jahr plant der Verein mit einem Überschuss von 1750 Euro. Eingenommen werden sollen knapp zwei Millionen Euro. Das Festgeldkonto des Vereins beläuft sich auf etwas über 200.000 Euro.
14.37 Uhr: Jetzt ist zum ersten Mal das Wort Grünwalder Stadion gefallen. Beeck spricht über die vom Präsidium eingesetzte Projektgruppe Stadionzukunft und die offenen Fragen, die vor einer möglichen Rückkehr ins Sechzger Stadions geklärt werden müssten. Die Haltung der Stadt München zur Stadionfrage nennt Beeck "sehr restriktiv". Gleichzeitig verweist Beeck auf den Brief, den Ude Beeck und den Delegierten geschrieben hat und der den Delegierten vorliegen sollte. In diesem Brief geht Ude noch einmal auf seine schon in der AZ getroffenen Aussagen ein und konkretisiert: "Ich mache keinen Hehl daraus, dass ich die Erfolgsaussichten für eine positive Klärung der drei genannten Fragen für äußerst gering halte." Immerhin stellt Ude den Löwen aber in Aussicht, bis zu einer endgültigen Entscheidung bis März 2010 zu warten. Im Dezember werde der Stadtrat zwar über die grundsätzliche Zukunft des Grünwalder entscheiden; doch sollten die Löwen dann in den folgenden drei Monaten den Beweis erbringen können, dass das Sechzger auch erst- und zweitligatauglich umgebaut werden könnte, sie außerdem aus dem Vertrag mit der Allianz Arena heraus könnten und einen Investor für den Umbau finden, dann könnte der Stadtrat erneut beraten.
14.30 Uhr: Beeck geht in seinem Bericht nun ausführlich auf das schwierige vergangene Jahr ein, insbesondere geht er auf die sportliche Situation in der vergangenen Saison, das Investoren-Fiasko und die Verpflichtung von Miki Stevic, Geschäftsführer Manfred Stoffers und Trainer Ewald Lienen ein. Auch über die Amateurabteilungen der Löwen spricht Beeck ausführlich.
14.18 Uhr: Zunächst muss Versammlungsleiter Franz Maget sich nun durch die Formalia kämpfen. Es werden Protokollleiter ernannt, Protokolle genehmigt, Ehrenmitglieder ernannt und den Toten gedacht.
14.10 Uhr: Jetzt soll es gleich los gehen. Der Saal ist bis 18 Uhr gemietet, dann sollte die Delegiertenversammlung wieder vorbei sein. "Das ist machbar", sagt Beeck, der nun seine Begrüßungsrede hält und festellt, dass - anders als 2006 - fristgemäß geladen wurde, sodass die Versammlung ordnungsgemäß ablaufen kann. Ex-Präsident Karl Auer ist nicht da, Beecks Vor-Vor-Vorgänger liegt im Krankenhaus.
14.03 Uhr: Die Sitzung hat noch nicht begonnen. Dafür ist Sportdirektor Miki Stevic jetzt auch da. Stevic war Samstagfrüh erst um vier Uhr zu Hause. Dafür bekommt er nun anerkennende Schulterklopfer. Die Löwen haben am Freitag schlíeßlich mal wieder gewonnen. Auch Franz Maget ist froh. "Die Spieler haben mir ja schon viel versprochen", sagt er, "aber wenigstens dieses Versprechen haben sie eingeladen. Sie haben das Spiel gewonnen und ich hatte am Mittwoch Geburtstag. Für mich ist das ein Geschenk der Mannschaft." Na, dann. Trainer Ewald Lienen soll übrigens auch bald kommen, dann kann Maget ihm das auch noch persönlich sagen.
13:50 Uhr: Offenbar wird OB Ude der Veranstaltung fern bleiben. Obwohl er letzte Woche im AZ-Interview angekündigt hatte, zu kommen und sich "auf keinen Fall auf Französisch verabschieden" wollte, scheint er nun doch nicht zu kommen. "Mir hat das gerade Franz Maget gesagt, dass Christan Ude signalisiert hat, nicht zu kommen. Er hat andere Verpflichtungen", sagte Präsident Rainer Beeck eben der AZ. Stattdessen würde Ude den Löwen nun ein Fax schicken nach Unterschleißheim und sich so verabschieden. Nach 13 Jahren im Aufsichtsrat der Löwen scheidet Ude wegen der Olympia-Bewerbung 2018 aus dem Gremium heute aus. Beeck: "Ude wird ein Abschiedsgeschenk von uns kriegen."
Der OB hatte im Vorfeld der Delegiertenversammlung für großen Unmut unter Teilen der Fans gesorgt, weil er nicht an die ersehnte Rückkehr ins Grünwalder Stadion glaubt. Beeck hatte die Delegierten via AZ daraufhin gebeten, Ude nicht auszupfeifen. Will Ude sich nicht auspfeifen lassen?
13.48 Uhr: Noch ist der Sitzungssaal eher spärlich besetzt. Die meisten Delegierten sind noch an der Theke und decken sich mit den zur Verfügung gestellten Lunchpaketen ein oder plaudern ein wenig untereinander oder mit Präsident Rainer Beeck, den Vizepräsidenten Franz Maget und Michael Hasenstab. Auch der frühere 1860-Präsident Albrecht von Linde ist anwesend.