Gegen Zwickau soll ein Dreier her: An drei Schwachpunkten muss der TSV 1860 arbeiten

München - Nur elf Punkte aus den ersten acht Spielen, dazu Tabellenplatz zwölf. Der TSV 1860 hat einen durchwachsenen Saisonstart hinter sich - wenn überhaupt.
Den bis dato letzten Sieg feierten die Münchner vor drei Wochen gegen Viktoria Köln (3:0). Zuletzt gab es für den Vorjahres-Vierten drei Unentschieden in Folge. Aufgrund der jüngsten Ergebnisse treten die Sechzger auf der Stelle, wobei der Rückstand auf den Relegationsplatz (noch) überschaubare drei Punkte beträgt.
Dennoch: Langsam sollte 1860 wieder gewinnen, das wissen sie an der Grünwalder Straße selbst am besten. Am kommenden Samstag bietet sich mit dem Heimspiel gegen den FSV Zwickau (14 Uhr/MagentaSport und im AZ-Liveticker), bei dem erstmals seit eineinhalb Jahren wieder eine fünfstellige Anzahl an Zuschauern dabei sein kann, die Gelegenheit dazu. Damit die Löwen gegen den Tabellenachtzehnten endlich wieder einen Dreier einfahren können, müssen sie sich in einigen Punkten verbessern. Die AZ gibt einen Überblick:
Die Löwen brauchen ihren Killerinstinkt zurück
In der vergangenen Saison stellten die Löwen mit 69 Toren nicht nur die stärkste Offensive der Liga, sondern mit Sascha Mölders (22 Tore, acht Vorlagen) auch den torgefährlichsten Spieler. In den ersten acht Spieltagen war von jenem Torhunger aber nur wenig zu sehen. Insgesamt kommt Sechzig auf lediglich acht Treffer.
Grund dafür ist neben der Formschwäche von Mölders (zwei Tore, nur eines aus dem Spiel heraus) auch die Tatsache, dass auch dessen Teamkollegen die Kaltschnäuzigkeit fehlt. Angreifer Merveille Biankadi kommt nur auf ein mickriges Törchen, Stefan Lex wartet in der Liga sogar schon seit einem halben Jahr auf einen Treffer. Auch von Mittelfeldspielern wie Richard Neudecker oder Dennis Dressel (je ein Saisontor) muss einfach mehr kommen.
TSV 1860: Voller Fokus in der Defensive!
Mit sieben Gegentoren aus den ersten acht Spielen steht Sechzig zwar im ligaweiten Vergleich sehr ordentlich da - einzig Tabellenführer Magdeburg hat mit sechs Treffern weniger kassiert -, wirklich zufrieden können die Verantwortlichen aber trotzdem nicht sein.
So setzte es in den drei vergangenen Spielen jeweils unnötige Gegentreffer, die am Ende zu Punktverlusten führten. In Braunschweig und Halle schliefen die Löwen jeweils bei einer Ecke und ließen ihre Gegner einigermaßen unbedrängt einköpfen. Gegen Meppen funktionierte in einer Situation das Gegenpressing nicht, sodass sich die aufgerückten Löwen vor dem Gegentor einen unnötigen Konter einfingen.
Am Ende stand jeweils ein 1:1 - und eine gefühlte Niederlage. Gegen den Tabellenachtzehnten Zwickau sollte Sechzig den Laden hinten endlich wieder dicht halten.
Die Löwen brauchen mehr Zutrauen in die eigene Qualität
Was in den bisherigen Saisonspielen auffiel: Den Löwen fehlt aktuell schlicht das Selbstverständnis aus der vergangenen Saison. Selbst im Toto-Pokal gegen Regionalligist Wacker Burghausen gaben die Münchner eine zwischenzeitliche 2:0-Führung aus der Hand und mussten sich im Elfmeterschießen weiterzittern. "Wenn man etwas kritisch anmerken will, dann fehlt im Moment etwas die Überzeugung", meinte auch Sport-Geschäftsführer Günther Gorenzel nach dem jüngsten Remis in Halle.
An der Qualität kann es eigentlich nicht liegen: Die Mannschaft, die im Vorjahr mit teils spektakulärem Offensivfußball nur knapp am Aufstieg vorbeischrammte, ist schließlich größtenteils zusammengeblieben und wurde punktuell sogar noch verstärkt. Ohne das nötige Selbstvertrauen lässt sich die Qualität aber eben schwer auf den Platz bringen.
Womöglich kommt mit dem FSV Zwickau, der noch kein einziges Spiel in dieser Saison gewonnen hat, am Samstag genau der richtige Gegner ins Grünwalder Stadion.