Gegen Düsseldorf: Hoffen auf den Quantensprung

Gegner Düsseldorf ist Vorbild für 1860. „Eine abgeklärte Mannschaft“, sagt Trainer von Ahlen, der endlich auf eine kleine Serie hofft.
von  Marc Merten
Wie hoch steigt 1860 (hier im Bild: Rubin Okotie)?
Wie hoch steigt 1860 (hier im Bild: Rubin Okotie)? © sampics/Augenklick

München – Wenn der TSV 1860 am Montagabend (20.15 Uhr, Sky, Sport1 und im AZ-Liveticker) Fortuna Düsseldorf empfängt, trifft die Gegenwart auf die Zukunft. Das, was Sechzig aktuell durchmacht, hat die Fortuna letzte Saison erlebt: einen radikalen Umbruch. Das, was Sechzig in der nächsten Spielzeit anvisiert, wollen die Rheinländer schon dieses Jahr erreichen: den Aufstieg.

Auf Rang drei steht Düsseldorf und kann mit drei Punkten in der Allianz Arena auf Platz zwei springen. Doch den großen Sprung hat der Klub schon hinter sich. Der radikale personelle Umbruch gilt mittlerweile als Grundstein für den Erfolg in dieser Spielzeit. Er gilt als Grundstein für einen Quantensprung in der Entwicklung der Fortunen.

Davon ist Sechzig noch weit weg. Doch der Weg, den Düsseldorf geht, ist wie eine Blaupause für den TSV. „Das ist eine abgeklärte Mannschaft“, lobt Löwen-Coach Markus von Ahlen: „Das hat auch mit Erfahrung zu tun. Aber die kannst du nicht trainieren. Die muss sich entwickeln.“

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In dieser Entwicklung stecken die Löwen. In diesem Auf und Ab. Von Ahlen weiß, dass ein Sieg gegen die Fortuna ein Ausrufezeichen wäre. Ein Signal, dass sein Team wirklich lernfähig ist. Dass es nach dem 3:0 gegen Bochum nicht wieder in alte Muster verfällt. „Wir machen jetzt nicht den Fehler und sagen: Jetzt marschieren wir durch die Liga“, betont der 43-Jährige. „Es ist in unserer Situation einfach enorm schwierig, gute Leistungen konstant auf den Platz zu bringen.“

„In unserer Situation“. In der Situation des Umbruchs. Der Neufindung. In der Phase, der Fortuna Düsseldorf bereits entsprungen ist. Auch das hat mit Erfahrung zu tun. Mit dem Wissen, aufgrund eines Erfolgserlebnisses den nächsten Gegner nicht zu unterschätzen. Mit dem schmalen Grat zwischen Selbstbewusstsein und Leichtsinn. „Selbst der beste Trainer der Welt kann Spielern keine Erfahrung einimpfen“, sagt von Ahlen: „Wir haben viele junge Spieler. Wir müssen Geduld mit ihnen haben.“

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Was ein einzelner Sieg auslösen kann, kann Sechzig gerade noch bei einem anderen Gegner bewundern. Beim SC Freiburg. Die Breisgauer hatten bis zum Pokal-Spiel in München noch kein Liga-Spiel gewonnen. Dann schlug der Sport-Club glücklich die Löwen. Die Folge: zwei Siege in der Bundesliga. „Freiburg hat gezeigt, was ein einzelnes Spiel auslösen kann“, sagt von Ahlen. Wohlwissend, was nach dem Dreier gegen Bochum ein weiteres Erfolgserlebnis beim TSV auslösen könnte. „Dann wäre es eine kleine Serie. Über solche Serien kannst du Quantensprünge machen.“

Er meint zweierlei Quantensprünge. In der Entwicklung der Spieler einerseits. In der Tabelle andererseits. Noch steht Sechzig auf Platz 15. Drei Punkte am Montag würden aber schon Platz elf bedeuten. Und nur noch sechs Punkte Rückstand auf Rang drei.

Ein Sieg gegen die Fortuna wäre zwar noch kein Quantensprung. Aber ein gewaltiger Satz. „Dafür arbeiten wir jeden Tag hart“, versichert von Ahlen.

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