Gebremster Spaßmacher

Die Löwen sind sehr zufrieden mit ihrem Youngster Manuel Schäffler (19). Doch zur U20-Nationalelf soll er nicht. Und auf der Wiesn muss er übrigens auch abstinent bleiben.
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"Er  ist zielstrebig, lernwillig und schießt Tore": Manuel Schäffler (r.), einer der großen Nachwuchsstars der Löwen.
sampics/Augenklick "Er ist zielstrebig, lernwillig und schießt Tore": Manuel Schäffler (r.), einer der großen Nachwuchsstars der Löwen.

Die Löwen sind sehr zufrieden mit ihrem Youngster Manuel Schäffler (19). Doch zur U20-Nationalelf soll er nicht. Und auf der Wiesn muss er übrigens auch abstinent bleiben.

MÜNCHEN Früher war es beim alljährlichen Wiesn-Besuch des TSV 1860 üblich, dass der eine oder andere Löwen-Profi im Hacker-Zelt unter dem Gejohle der Fans zur Kapelle auf die Bühne musste und dort den Taktstock schwang. Wenn die Löwen heute auf die Wiesn gehen, fällt diese Gaudi aus. Cheftrainer Marco Kurz ist da streng: „Es gibt keinen Grund zu feiern.“

Um 17 Uhr geht’s mit dem Mannschaftsbus vom Trainingsgelände zur Theresienwiese und spätestens um 22 Uhr retour. Alkohol ist den Spielern untersagt. Kurz gestattet „alkoholfreies Bier, Spezi oder Limo“. Das Oktoberfest ist für 1860 keine Party, sondern eine Pflichterfüllung. Soll bloß keiner glauben, dass der Tabellen-15. der Zweiten Liga nach dem jüngsten 1:1 gegen Ingolstadt zum Feiern aufgelegt sei.

Dabei hätte mancher zur Belohnung eine Maß und ein bisschen Wiesn-Spaß verdient. Etwa Manuel Schäffler. Nicht nur, weil der 19-Jährige ja zum ersten Mal mit den 1860-Profis aufs Oktoberfest darf. Sondern auch, weil der Teenager zuletzt so gute Leistungen geboten hat im Angriff der Löwen. Schäffler ist der neue Spaßmacher in der 1860-Offensive. Und als solcher kaum verzichtbar.

Sogar Trainer Kurz, der mit öffentlichem Lob lieber sparsam umgeht, sagt über Schäffler: „Solange er solche Leistungen wie gegen Ingolstadt bestätigt, hat der Spieler es verdient, immer wieder in der Anfangsformation zu stehen.“ Auch Sturm- und Zimmerpartner Benny Lauth lobt den Newcomer: „Manuel hat sich seinen Platz verdient, er hat die Bälle sehr gut gehalten.“

Schäffler ist den Löwen 2001 bei einem Sichtungslehrgang aufgefallen, danach wechselte er vom TSV Moorenweis (Kreis Fürstenfeldbruck) nach Giesing. Im Vorjahr hat er unter Coach Uwe Wolf in der U23 gespielt. Inzwischen ist Wolf zum Kurz-Assistenten aufgestiegen – und hat dem Cheftrainer einen Einsatz von Schäffler im Profi-Team nahegelegt. „Ich habe ihn Marco empfohlen“, sagt Uwe Wolf. „Manuel ist zielstrebig, lernwillig und schießt Tore.“

Zudem hat er gute Anlagen. Schon sein Vater Ludwig Schäffler war ein begabter Stürmer: in der Bayernliga beim SC Fürstenfeldbruck. Auch Vater Schäffler hilft den Löwen. Seit zwei Jahren kümmert er sich intensiv um den Offensiv-Nachwuchs. „Zweimal die Woche trainiert er unsere Stürmer“, sagt Jugend-Boss Ernst Tanner.

Schäffler Junior erkämpft sich derweil einen Stammplatz bei den Profis. Deshalb wird er nicht wie zunächst vorgesehen für die U20-Länderspiele gegen die Schweiz und Österreich nominiert. „Ich bin mit 1860-Manager Stefan Reuter so verblieben“, sagt U20-Nationaltrainer Horst Hrubesch zur AZ, „dass ich auf Schäffler verzichte. Es macht keinen Sinn, ihn bei 1860 rauszunehmen. Die brauchen ihn die nächste Zeit. Und er braucht etwas Ruhe“ Schäffler wird gebremst. Damit er für 1860 mehr Gas geben kann.

Oliver Griss

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