Gebhart trifft, die Serie hält: 1860 ist Oktober-Meister

Die Löwen schaffen gegen Koblenz ein mühsames, aber verdientes 1:0. Es ist der vierte Sieg hintereinander, das gab’s bei 1860 lang nicht mehr.
von  Abendzeitung
Die Serie hält: Beda und Timo Gebhart jubeln über den Treffer zum 1:0.
Die Serie hält: Beda und Timo Gebhart jubeln über den Treffer zum 1:0. © MIS

MÜNCHEN - Die Löwen schaffen gegen Koblenz ein mühsames, aber verdientes 1:0. Es ist der vierte Sieg hintereinander, das gab’s bei 1860 lang nicht mehr.

Okay, es waren vielleicht keine glorreichen Umstände. Die Allianz Arena nicht mal zu einem Drittel gefüllt. Und der Sieg gegen Koblenz fiel denkbar knapp aus. 1:0. Aber es war ein historischer für die Löwen. Viermal hintereinander in der Liga gewonnen – das hatte in den letzten zwölfeinhalb Jahren kein 1860-Team mehr geschafft. Bis gestern eben. Die Löwen sind nun Sechster der 2. Liga, Tendenz stetig steigend. Gestern dank des Siegtreffers von Timo Gebhart. Gäbe es einen Titel für die beste Mannschaft im Oktober: 1860 wäre Meister.

Weil es angesichts des spärlichen Besuchs – 17700 Fans verloren sich in der nasskalten Arena – zunächst recht leise war, hörte man vor allem David Yelldell recht häufig und deutlich herumschreien. Yelldell ist der Koblenzer Keeper, und er hatte allen Grund, seine Vorderleute anzubrüllen: Die TuS-Abwehr geriet alsbald ins Schwimmen, unter Druck gesetzt von flink-forschen Angriffen der jungen Löwen. Vor allem Timo Gebhart und Sven Bender fielen da auf.

Etwa in der 16. Minute. Da eroberte Bender den Ball im Mittelfeld, spielte steil auf Benny Lauth. Aber dessen Schlenzer über den herausstürzenden Yelldell hinweg klatschte an den Pfosten. Lauth, der zwischenzeitlich per Kopfball das Tor doch recht weit verfehlt hatte, bekam auch die zweite große 1860-Chance. Sie resultierte aus einer sehenswerten Freistoßvariante: Statt die Kugel aus 25 Metern aufs oder vors Tor zu schießen, bediente Gregg Berhalter den Kollegen Lauth, der sich am linken Strafraumeck frei geschlichen hatte. Lauth zog mit rechts ab, der Koblenzer Richter klärte kurz vor der Torlinie (25.).

Eine Löwen-Führung wäre verdient gewesen. Weil 1860 das Spiel bestimmte, weitgehend sogar beherrschte. Das blieb auch nach der Pause so. Da versuchte es Bender in der 51. Minute aus der Distanz, Yelldell wischte die Kugel mit den Fingerspitzen zur Ecke. Und Schäffler verzog aus spitzem Winkel nach feinem Lauth-Zuspiel (55.). Wieder nix. Und dann war es schließlich eine ganze Serie von vergebenen Mini-Chancen, aus denen das 1:0 resultierte in der 70. Minute: Als der Ball wie in einem Flipper durch den Koblenzer Strafraum irrlichterte, landete er irgendwann vor Timo Gebhart. Und der drosch das Spielgerät aus zwölf Metern mit Wucht und Technik links oben ins Eck.

Der verdiente Lohn für die fleißige Offensivarbeit der Löwen. Beinahe hätte Jose Holebas, für Schäffler eingewechselt, mit links getroffen, er verfehlte aber knapp (80.). Das hätte die Nerven der Fans etwas früher beruhigt.

So zitterten sich die Löwen durch zum vierten Sieg in Serie. Am Montag müssen sie nun beim 1. FC Kaiserslautern ran zum Duell der Traditionsklubs. Unter Trainer Milan Sasic hat der FCK seine letzten neun Heimspiele gewonnen, am Mittwoch 2:0 gegen Osnabrück. Eine Serie wird am Montag reißen. Die Löwen hoffen, dass es nicht ihre ist. Wenn’s (ganz) gut läuft, können sie dann schon Dritter sein.

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