Gebhart: Der Nächste, bitte!

MÜNCHEN - Jeden Tag ein neuer Interessent für Timo Gebhart: Nun bestätigte auch Werder Bremen ein Interesse am Löwen-Dribbler.
Untätigkeit kann man Stefan Reuter derzeit nicht vorwerfen. Am Donnerstag verlängerte der 1860-Geschäftsführer vorzeitig den Vertrag mit dem talentierten Außenverteidiger Benjamin Schwarz (22) bis 2011.
Den Kampf um Timo Gebhart dagegen scheint 1860 wohl verloren zu haben. Zwar bezifferte Hoffenheims Manager Jan Schindelmeiser im „Kicker“ die Chancen für eine Verpflichtung zur Winterpause auf „null Prozent“. Dafür brachte sich nun in Klaus Allofs ein weiterer Interessent ins Spiel. „Er ist ein interessanter Spieler“, sagte der Werder-Manager. Der Nächste, bitte: Das Wettbieten um Gebhart geht weiter. Und die Löwen scheinen sich langsam mit dem Gedanken abzufinden, dass der junge Dribbler den Klub bald gen Bundesliga verlassen wird. „Es ist nicht meine Aufgabe, Vertragsverhandlungen zu führen. Ich bin nicht der Mensch, der Leute einstellt und entlässt“, sagt etwa Trainer Marco Kurz. Da klingt Resignation durch.
Auch Kapitän Daniel Bierofka könnte verstehen, wenn sein junger Mitspieler die Löwen verlassen würde. „Wenn ein Verein aus der Ersten Liga kommt, dann hat 1860 normalerweise keine große Chance. Jeder Spieler, der hier ist, will in die Bundesliga, das ist doch klar. Für junge Spieler ist es ganz normal, dass sie sich ihre Gedanken machen, wenn ein großer Verein kommt“, sagte Bierofka der AZ. Der 29-Jährige weiß, wovon er spricht. Schließlich ging auch er 2001 zum damaligen Spitzenverein Leverkusen. „]Ich bin damals ein bisschen gegangen worden“, sagte er, „ich wäre 2001 gerne noch ein Jahr geblieben, um mich weiterzuentwickeln, aber das war damals auch eine Frage des Geldes. 1860 hat damals mit den vier Millionen, die sie für mich bekommen haben, die Lizenz retten müssen. Sie mussten mich damals verkaufen.“
Nachhaltig geändert hat sich die Situation bei 1860 seitdem nicht.
Filippo Cataldo