Gallenblase: "Das ist extrem schmerzhaft"
München - Es war eine Schock-Diagnose für die Löwen: Benno Möhlmann musste sich einer Gallenblasen-OP unterziehen. Doch mit welchen Risiken ist ein solcher Eingriff verbunden? Und wie lebt es sich ohne Gallenblase? Die AZ beantwortet die wichtigsten Fragen.
Wo liegt die Gallenblase? Die Gallenblase ist zwischen acht und zwölf Zentimeter lang, vier bis fünf Zentimeter dick und befindet sich an der Unterseite der Leber. Sie wird oft als „birnenförmig“ beschrieben. „Es ist ein Organ zur Speicherung und Verdickung von Gallenflüssigkeit und dient der Verdauung von Fetten“, erklärt Professor Doktor Gerd Sauter vom Klinikum der Universität München.
Welche Problematik kann mit dem Organ auftreten? „Dort können sich, ähnlich wie in der Niere, Steine entwickeln. Durch diese Gallensteine können Entzündungen entstehen. Durch das Einklemmen besagter Steine in den Gallengängen kann es zu einer Gallenkolik kommen, einer Verstopfung. Das ist extrem schmerzhaft.
Gallensteine können asymptomatisch auftreten, also keine Schmerzen verursachen. Wenn sie aber Probleme machen, muss die Gallenblase entfernt werden. Bei einer Entzündung ist sie als Infektionsherd sehr gefährlich“, so Sauter.
Was passiert, wenn man die Gallenblase entnehmen muss? „Früher wurde die Galle mit einem größeren Bauchschnitt entfernt, heutzutage erfolgt das hauptsächlich durch minimal-invasive Verfahren. Eine solche OP hat keine schwerwiegenden Nachwirkungen. Es gibt keine Einschränkungen, keine Diät. Solange die Gallenblase drin ist, stellt sie ein Risiko dar. Wenn sie raus ist, können Durchfälle auftreten. Auch Bauchschmerzen, die aber meist auf die vorherigen Komplikationen zurückzuführen sind, nicht auf die Operation.“
Wie lange sollte man sich danach schonen? „Bei einer offenen Bauch-OP mehrere Wochen, beim modernen "Schlüsselloch-Verfahren" nur einige Tage. Die Wunden sind klein, bei Ruhigstellung ist das Risiko, dass etwas aufreißt, minimal“, erklärt Sauter. Möhlmann muss somit, wie 1860 mitteilte, bis Ende der Woche stationär behandelt werden. Danach sollte er bald – und ohne größere Einschränkungen – auf den Platz zurückkehren können.
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