Funkels Rache: Löwen besiegen Bochum-Fluch

1860 gewinnt mit 2:1 beim Ex-Klub von Trainer Friedhelm Funkel – der erste Sieg beim VfL im 17. Anlauf. Der Rückstand zum Relegationsplatz beträgt plötzlich nur noch vier Punkte. Sportchef Florian  Hinterberger: "So geht zweite Liga".
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Einzelkritik Bochum TSV 1860 München Adlung
Einzelkritik Bochum TSV 1860 München Adlung © firo/augenklick

Bochum -  So, und wer sieht hier jetzt 30 Jahre älter aus? Peter Neururer war ein wenig grau um die Nase, als er sich am Sonntag aufmachte, seinem Kumpel Friedhelm Funkel zu gratulieren. Der dagegen nahm direkt nach dem Schlusspfiff strahlend seinen Co-Trainer Markus von Ahlen und Sportchef Florian Hinterberger in den Arm. Auch die Spieler gaben sich fröhlich ein paar Klapse auf Wangen und Hinterköpfe, lachten selig und tollten herum.

Es war eine in allen Beziehungen erfolgreiche Dienstreise in den Pott gewesen für 1860: Bochum-Fluch besiegt! Erfolgsserie ausgebaut! Dem Trainer zur Rache an der Ex verholfen! Mit 2:1 gewannen Funkels Löwen gegen Neururers Bochumer. Es war der erste Sieg in Bochum überhaupt, der dritte hintereinander in der Saison. Ein Sieg, der Neururer ganz schön alt aussehen ließ.
Friedhelm sieht mindestens 30 Jahre älter aus als ich, hatte Neururer im AZ-Interview gefrotzelt. Es war ein Flachs unter alten Freunden, vor dem Spiel hatten sich die beiden Trainer-Haudegen, die beide so gerne nochmal in der Bundesliga arbeiten wollen, prächtig amüsiert über den Spruch. Nach dem Spiel jubelten aber nur Funkel und seine Löwen.

Punktgleiche Tabellennachbarn waren Bochum und 1860 gewesen vor der Partie. Und klar war: Der Sieger würde sich wieder richtig nach oben orientieren können. Es lastete also wieder ein großer Druck auf Funkels Mannschaft. Aber der scheint ihnen nichts mehr auszumachen. Obwohl Bochum mindestens gleichwertig war, gewannen die Löwen. Weil sie endlich mal wieder mehr als ein Tor schossen. Und weil sie mittlerweile das Selbstbewusstsein an den Tag legen, das man von ihnen schon die ganze Saison erwartet. "Wir haben jetzt die Qualität, auch mal einen Dreier mitzunehmen", sagte Dominik Stahl, der mit seinem dritten Tor im dritten Spiel früh zur Führung geköpft hatte (10.). Danach ließ 1860 Bochum zwar wieder ins Spiel kommen und ausgleichen. Doch in der zweiten Halbzeit machten sie mit einer kämpferisch starken Leistung und des ersten Saisontreffers von Daniel Adlung (61.) den Sack zu. Moritz Stoppelkamp hatte Adlung mit einer schönen Bananenflanke frei gespielt. "Ich freue mich, Wir haben jetzt mehr Sicherheit, so geht zweite Liga", sagte Hinterberger.

1860 ist nun nach dem Sieg vier Punkte weg von der Aufstiegsregion. Viel wichtiger aber: 1860 steckt plötzlich mittendrin in der Serie, nach der sich Funkel zu Beginn seiner Amtszeit bei 1860 immer wieder gesehnt hatte. In den kommenden zwei Heimspielen vor der Winterpause gegen Union Berlin und St. Pauli können die Löwen sich jetzt sogar dauerhaft festbeißen in der Spitzengruppe.
In Bochum feierten sie erstmal einen Sieg gegen den Bochum-Fluch. 16 Mal hatten sie zuvor erfolglos versucht, in Bochum zu gewinnen (zehn Niederlagen, sechs Remis). Für Funkel war es aber auch ein Sieg der Genugtuung. Im September 2011 war er in Bochum entlassen worden – nachdem er den Klub in der Vorsaison noch in die Relegation geführt hatte. Der Stachel sitzt bis heute noch tief beim Coach. Umso süßer schmeckt ihm dieser Sieg jetzt.

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