Funkel-Aus beim TSV 1860: Tabula rasa in blau
Je mehr Eigenwerbung der Trainer zuletzt betrieb, desto unbeeindruckter gab sich sein Präsident, und am Ende könnte die Penetranz, mit der Friedhelm Funkel nach einem neuen Vertrag rief, ihn den Job gekostet haben. Gerhard Mayrhofer entscheidet selbst, wann und für wen die Kontinuität, auf die sich der Coach berief, greifen soll. Mayrhofer macht was: Tabula rasa.
Er hat: die alten Seilschaften, die den Investor vergrätzten – gekappt. Den smarten Geschäftsführer, der Politik machen wollte – geschasst. Den Sportchef, dessen Transferleistungen überschaubar waren – freigestellt. Und jetzt den jovialen Trainer, auf den er nicht mehr zählt, zur lahmen Ente gemacht.
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Manche Entscheidungen wirkten zwar strategisch, aber doch ungelenk umgesetzt, bei anderen war der Zeitpunkt so fragwürdig wie die Art der Kommunikation, an der sie noch arbeiten müssen bei 1860.
Doch richtig ist: dass endlich was passiert bei den Löwen. Der neue Finanz-Geschäftsführer ist ein guter Konfliktmanager, und wenn nun auch die wichtigsten Stellen, Sportdirektor und Trainer, mit Machern besetzt werden, muss es nach oben gehen.
Daran wird sich Mayrhofer messen lassen müssen: Ob er eine schlagkräftige Mannschaft aufzubauen imstande ist, auf dem Platz und in der Chefetage.
Beides hat 1860 so nötig wie den Aufstieg.
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