Fünf Mutmacher für den TSV 1860 vor dem Showdown in Ingolstadt

München - Es reicht jetzt. Also: Schluss mit dem Frust über den verpassten Derby-Dreier, nun geht es ans Eingemachte. Nach dem Stadt-Duell gegen den FC Bayern II (2:2) ist vor dem Saisonfinale beim FC Ingolstadt: Am Samstag haben die Löwen immer noch die Chance, einen großen Schritt zu machen, die Drittklassigkeit hinter sich zu lassen.
Der TSV 1860 träumt nach wie vor von der Rückkehr in die Zweite Liga. "Wir wollten ein Finale in Ingolstadt haben. Unser Ziel war, dass wir es in Ingolstadt in der eigenen Hand haben - und das haben wir", sagte Sechzigs Trainer Michael Köllner, als er die erste Enttäuschung über den ausbleibenden Derby-Dreier hinuntergeschluckt hatte. Ein Remis reicht den Löwen jetzt zwar nicht mehr im Audi Sportpark, doch wie Köllner schon sagt, haben die Blauen noch alles in der eigenen Hand.
Die AZ zeigt, was vor dem Oberbayern-Derby nach wie vor für die Blauen spricht - und was womöglich nach dem Duell mit den Bayern noch hinzugekommen ist. Fünf Endspiel-Mutmacher...
Sechzigs Nimbus der Unbesiegbarkeit
Elf Spiele, sieben Siege, vier Remis. Das 0:1 gegen den MSV Duisburg ist und bleibt die letzte Drittliga-Pleite der Löwen und sie liegt schon etwa zweieinhalb Monate zurück. "Unsere Serie bleibt bestehen. Wir sind jetzt elf Spiele ungeschlagen. Es ist sehr gut, dass wir weiter dranbleiben", sagte Köllner.
Der 51-Jährige weiß, dass ein Unentschieden in Ingolstadt zwar für den Erhalt der Serie, aber für den Einzug in die Relegation zu wenig wäre. Dennoch: Seine Sechzger ziehen Kraft aus ihrem Nimbus der Unbesiegbarkeit.
Der TSV 1860 ist in der Jäger-Rolle
Was haben Köllner und Gorenzel das A-Wort vermieden. Wie oft hat die Sportliche Leitung betont, das man nur noch etwas zu gewinnen habe - und rein gar nichts mehr zu verlieren. Vielleicht ist es gar nicht schlecht, dass die Sechzger bei den Schanzern nicht zu taktieren brauchen. "Wenn du mit einem Unentschieden weiterkommst, ist es oft schwerer, als wenn du alles reinwerfen und gewinnen musst", sagte Spielmacher Richard Neudecker.
Aus psychologischer Sicht befinden sich die Sechzger wieder in ihrer Jäger-Rolle, die ihnen seit dem Duisburg-Spiel bestens liegt: Auf die Lauer legen, zubeißen, die Schanzer erlegen - so lautet Sechzigs letzter Jagdbefehl im regulären Saisonverlauf, bevor womöglich noch ein Zweitligist auf den Speiseplan wandert. Wenn man so will, als üppiges Dessert hungriger Löwen.
Die Auswärtsbilanz des TSV 1860 ist herausragend
Sechzig zählt nach wie vor zu den Top-Teams in der Fremde, hat dort schon 34 Punkte gesammelt. "Diesen Titel wollen wir uns holen", hat Köllner ausgerufen.
Hansa Rostock ist zuletzt durch den 1:0-Auswärtssieg bei Absteiger Unterhaching vorbeigezogen, die Sechzger könnten sich die "Auswärts-Meisterschaft" mit einem Sieg in Ingolstadt zurückholen. Nicht unerwähnt bleiben darf an dieser Stelle, dass der FCI nur eine einzige Heimpleite erlitten hat (bei zwölf Siegen und fünf Remis).
1860 hat nach dem Derby: Wut im Bauch
Wenn der ausbleibende Triumph über den FC Bayern II für etwas gut war, dann für zornige Löwen im Saisonfinale: Gerade Aggressiv-Leader Sascha Mölders dürfte mit viel Wut in der "Wampe von Giesing" ins Endspiel gehen. "Wir wollen dort gewinnen, wir werden dort gewinnen, dann spielen wir die Relegation und spielen nächstes Jahr in Liga zwei", raunte er heraus, bevor er in die Kabinen marschierte.
Münchens große Liebe: 1860 mit großer Fan-Unterstützung
Die Unterstützung der Fans war zuletzt gigantisch, gerade die Spaliere mehrerer tausend Sechzger-Anhängern in den Heimspielen gegen den (befreundeten) 1. FC Kaiserslautern und den (verhassten) FCB.
"Es macht unheimlich Spaß, für den Verein zu spielen, weil die Fanbase einmalig ist", schwärmte Neudecker. Doch auch beim 1:1 beim SV Wehen Wiesbaden waren ein paar hundert 1860-Ultras angereist, um Köllner und seinen Kickern den letzten Kick zu geben. Wetten, dass auch in Ingolstadt vor dem Audi-Sportpark ein Aufmarsch zustande kommt?