Fröhlings Wunschliste: Alle weg!
München - "Ich habe es schon paar mal gesagt: Natürlich würde ich mich freuen, wenn jemand kommt - auch in der Woche, in der es losgeht", sagte Torsten Fröhling. Am Dienstag hatte er mit seiner Mannschaft die Vorbereitung für den Zweitliga-Auftakt am Sonntag beim 1. FC Heidenheim (15.30 Uhr, AZ-Liveticker) begonnen. Und außer dem noch unfitten Innenverteidiger Rodnei und den beiden Testspielern Milos Degenek und Romuald Lacazette ist weiterhin kein Neu-Löwe dazu gekommen.
Jetzt hat Fröhling eine für ihn selbst wie alle Löwen-Fans enttäuschende Information preisgegeben: Auf die Frage, ob die Spieler auf seiner Liste noch verfügbar seien, meinte er: "Nein, die sind alle weg." Heißt für den TSV 1860: Kein einziger der geplanten Neuzugänge wird an der Grünwalder Straße aufschlagen, weil die sich von vornherein für andere Vereine entschieden haben - oder womöglich wegen des entbrannten Machtkampfes und der stillstehenden sportlichen Planungen ablehnten und somit dem Löwen-Chaos zum Opfer fielen.
Die Suche nach Alternativen dauert derzeit an, während die Spieler auf dem Transfermarkt weiter weniger werden. Theoretisch haben die Löwen zwei Millionen Euro, die kürzlich von Investor Hasan Ismaik abgesegnet wurden, dafür zur Verfügung gestellt bekommen.
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Doch wann kommen endlich Verstärkungen, die bei Sechzig ins Anforderungsprofil passen? Fröhling dazu: "Ich werde mich nicht weit aus dem Fenster lehnen, weil ich da nicht so drinstecke dass ich sagen kann, morgen oder übermorgen ist er da. Fakt ist, dass wir vor der Saison ganz klar gesagt haben, welche Positionen ich mir wünsche. Jetzt zieht es sich ein bisschen hin."
Fröhling sagte auch, dass es nicht sein Job sei, endlich neue Spieler an Land zu ziehen. Dafür ist nach wie vor Sportchef Gerhard Poschner zuständig, muss aber seit seiner Degradierung den beiden Geschäftsführern Markus Rejek und Noor Basha Bericht erstatten.
Ob's bislang an der Zusammenarbeit aller Beteiligten scheitert? Fröhling: "Die Zusammenarbeit mit Basha, Rejek und Poschner ist in Ordnung. Wir reden, wir planen, welche Positionen ich mir gerne als Verstärkung und Ergänzung noch wünsche, aber wir reden über das Sportliche. Ich bin in erster Linie Trainer und nicht dafür verantwortlich, was im Verein los ist. Ich habe meinen Job zu machen, ganz einfach. Ich habe genug zu tun mit der Mannschaft."
Weil Poschner und Co. in ihrem Zuständigkeitsbereich noch keine neuen Vollzugsmeldungen vorweisen können, wird Fröhling zum Saisonauftakt wohl nur ebenjene Mannschaft zur Verfügung haben, die in der vergangenen Saison um Haaresbreite am Abstieg vorbeigeschrammt ist.