Fröhlings Credo: Mehr reden, weniger Rückpässe

Löwen-Trainer Torsten Fröhling fordert eine bessere Kommunikation von seiner Mannschaft ein und erklärt, warum sie oft unter Druck steht. Seine Anweisung: Weniger Rückpässe!
von  ME
Fordert eine bessere Kommunikation von seinen Spielern ein: Löwen-Trainer Torsten Fröhling.
Fordert eine bessere Kommunikation von seinen Spielern ein: Löwen-Trainer Torsten Fröhling. © dpa

München - In der Anfangsphase beim Spiel gegen den VfR Aalen hielten die Löwen-Fans die Luft an: Stammkeeper Vitus Eicher spielte einen Fehlpass an Dominik Stahl vorbei in die Füße des Gegners - Kaufmann vergeigte aber freistehend vor dem Löwen-Keeper. Eine Szene, die symptomatisch für das nervöse Aufbauspiel der Löwen steht, auch der Torhüter strahlte dabei nicht immer die nötige Sicherheit aus.

Beim 2:1-Sieg gegen Bochum war das anders. Mannschaft und Keeper funktionierten, freilich mit einigen Ausnahmen, auch in dieser Hinsicht besser. Löwen-Trainer Fröhling erklärt: "Wir wissen, ja, was die Jungs können, jeder Einzelne. Das Problem war: Ich musste mir etwas überlegen, was ich von der Philosophie her bei der Mannschaft in den wenigen Wochen ändern könnte. Wir sind nicht die Größten und nicht die Stärksten, also müssen wir Fußball spielen. Das war mit dem Druck hinten natürlich neu und dann hat die Mannschaft Eicher zu viel angespielt - anspielen und viel Spaß. Da wurde er schon ein bisschen im Stich gelassen."

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Was die Fans anfangs den Atem anhalten ließ, hat sich aber mittlerweile gebessert. Auch, weil Fröhling seine Mannschaft anwies, auf allzu riskante Rückpässe zu verzichten. "Das wurde schon besser. Wir haben gesagt: Nicht mehr um jeden Preis nach hinten spielen, lieber nach vorne. Wenn ich 16, 20 Meter vor dem Tor stehe, dann komme ich weiter als der Torwart von hinten, wenn wir einen langen Ball schlagen müssen. Wir wollen ihn nicht mehr so in die Bredouille bringen," sagte der Trainer.

Für die Gesamtleistung seiner Nummer Eins hatte er ein Lob parat: "Er hat uns gegen Bochum im Spiel gehalten, das hat er schon in Ingolstadt gemacht. Er hat noch keinen entscheidenden Fehler zu einem Gegentor gemacht. Dass es mal ein bisschen nervös hinten aussah – okay – aber da nehme ich die ganze Mannschaft in die Pflicht."

Und diese müsse sich auf dem Platz gegenseitig mehr unerstützen, auch durch eine verbesserte Kommunikation: "Ich habe erst kürzlich im Training wieder reingerufen: Mehr reden, mehr reden! Wenn ich rede und coache, bin ich automatisch im Spiel drin. Wenn ich nur da stehe und kucke, weniger." Man darf gespannt sein, ob seine Spieler am Samstag bei Fortuna Düsseldorf (13 Uhr, AZ-Liveticker) Fröhlings Credo befolgen: mehr reden, weniger Rückpässe.

 

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