Fröhling: "So kann man nicht Fußball spielen"

Christopher Schindler hat nach dem 1:1 des TSV 1860 gegen den VfR Aalen mahnende Worte an seine Mannschaft gerichtet. Die Stimmen zum Spiel.
von  Julian Buhl
Löwen-Trainer Torsten Fröhling war alles andere als zufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft gegen Aalen.
Löwen-Trainer Torsten Fröhling war alles andere als zufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft gegen Aalen. © Rauchensteiner/Augenklick

München – Schindler ärgerte sich darüber, dass die Löwen immer erst „dann Fußball spielen können, wenn wir mit dem Rücken zur Wand stehen“. Korbinian Vollmann forderte, die verpasste Chance im Abstiegskampf im nächsten Spiel gegen Aue wieder gut zu machen. Und Trainer Torsten Fröhling konnte nicht fassen, was seine Mannschaft gerade in der ersten Halbzeit geboten hatte.

Korbinian Vollmann: „Wir waren vor allem in der ersten Halbzeit nicht mutig genug, haben ängstlich angefangen. Wir haben zwar versucht flach rauszuspielen, uns hat aber die Präzision gefehlt. Aalen hat es aber auch gut gemacht und gut zugestellt. Das Unentschieden ist besser als eine Niederlage. Aber wir müssen das gegen Aue jetzt wieder gut machen und an die letzten 20 bis 25 Minuten anknüpfen.“

Löwen-Kapitän Christopher Schindler: „Es ist schwer zu sagen. Wir haben in den ersten fünf Minuten mutig begonnen, sind dann aber nach dem ersten Fehlpass sofort unsicher geworden, haben immer mehr Fehlpässe gespielt und Aalen stark gemacht. Nach der Halbzeit sind wir in den ersten Minuten in keinen Zweikampf gekommen. Dann fällt das Gegentor – und auf einmal können wir Fußball spielen. Diesen Mut, den wir dann gezeigt haben, müssen wir von Anfang an zeigen und nicht sofort umkippen, wenn etwas nicht klappt. Es ist schon auffällig, dass wir dann Fußball spielen können, wenn wir mit dem Rücken zur Wand stehen. Das sollte uns auch Hoffnung geben, weil wir uns nie abschreiben.“

1860-Coach Torsten Fröhling: „Wir hatten uns sehr viel vorgenommen und waren eigentlich sehr selbstbewusst, dass es heute klappen sollte. Umso erschreckender war es, dass die erste Halbzeit total an uns vorbei gegangen ist. Aalen hat viel mehr investiert als wir. So kann man nicht Fußball spielen. Da war keine Einstellung da. Meine Spieler können das besser. Durch einfache Fehler sind wir immer unsicherer geworden. Das 0:1 wäre leicht zu verteidigen gewesen, da haben wir den Laufweg nicht mitgemacht. Als wir dann nichts mehr zu verlieren gehabt, haben wir dann angefangen zu fighten, haben das gezeigt, was wir über 90 Minuten machen wollten. Das ist von der Sache her okay, aber ein Spiel geht 90 Minuten. Deswegen müssen wir die erste Halbzeit noch ganz klar analysieren. Da war Aalen viel mutiger als wir.“

Aalen-Coach Stefan Ruthenbeck: „Meine Mannschaft hat heute 70 Minuten ein sehr gutes Spiel gemacht, vor allem in Sachen Pressing in der gegnerischen Hälfte. Wir haben es 1860 sehr schwer gemacht hinten raus zu kommen, haben weit vorne Ballgewinne gehabt, aus denen wir dann aber zu wenig gemacht haben. Wenn die Heimmannschaft im eigenen Stadion nur über Konter gefährlich wird, sagt das eine Menge über unsere eigene Leistung aus. Und die war gut. Wir haben ein dummes Gegentor bekommen, als wir nicht gut organisiert waren. Solche Spiele können dann noch vollends kippen. Die Münchner haben am Ende noch mehr daran geglaubt gewinnen zu können. Fakt ist, da unten herrscht ein brutaler Kampf.“

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