Frischfleisch für die Löwen!

1860-Trainer Möhlmann gibt dem Nachwuchs eine Chance. Yegenoglu, Hursa, Weeger und Taffertshofer: Die AZ stellt die Talente vor.
von  Matthias Eicher
Löwen-Talent Taffertshofer.
Löwen-Talent Taffertshofer. © sampics/Augenklick

1860-Trainer Möhlmann gibt dem Nachwuchs eine Chance. Yegenoglu, Hursa, Weeger und Taffertshofer: Die AZ stellt die Talente vor

München - Neue Männer braucht der Löwe. Es bedurfte für Trainer Benno Möhlmann in seinen ersten beiden Wochen an der Grünwalder Straße etwas „Weitblick“, um bei den ganzen Verletzten sein vorhandenes Spielermaterial zu sichten: Wer ist überhaupt noch fit? Wann kehren die ersten Profis zurück? Und: Welche Jung-Löwen könnten dazu taugen, um ins kalte Wasser geworfen zu werden?

Möhlmann ist auf der Suche nach potenziellen Verstärkungen im Nachwuchsleistungezentrum des TSV 1860 fündig geworden. Gleich mehreren Youngstern stellte der 61-Jährige in Aussicht, den Weg zu den Profis auf der Überholspur zu schaffen. „Ich habe keine Angst, sie einzusetzen. Wie bereit sie dann sind, wird sich zeigen, wenn sie eingesetzt werden“, sagte Möhlmann gewohnt pragmatisch. Die AZ stellt vier Nachwuchsspieler vor, die man bald häufiger bei den Profis sehen könnte.

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Sertan Yegenoglu: Der 20-jährige Türke kickte kürzlich noch beim FC Hennef 05 in der Mittelrheinliga, bevor er im Sommer in den Löwen-Nachwuchs wechselte und für die Amateure auflief. Weil Gui Vallori (Kreuzbandriss) und Kai Bülow (Innenbandriss) länger ausfallen und auch Brasilianer Rodnei zuletzt mit einem Magen-Darm-Virus passen musste, durfte Innenverteidiger Yegenoglu plötzlich bei den Profis mitmachen. „Er hat im Training einen sehr guten Eindruck hinterlassen“, sagte Möhlmann der AZ. Hat gute Karten auf baldige Einsätze neben Kapitän Christopher Schindler.

György Hursan: Der 18-jährige Ungar ist der zweite Innenverteidiger, den Möhlmann testete. Hursan kam erst im Januar 2015 vom FC Puskas (Ungarn) in die U19 der Löwen. Pikant: Ausgerechnet er sorgte im Zweikampf mit Bülow erst dafür, dass dieser sich verletzte und nun länger fehlt. Nun könnte es seine Chance sein. Scheint schlechtere Karten als Yegenoglu zu haben, aber im Falle eines längeren Ausfalls von Rodnei könnte auch er öfter im Kader stehen – und Möhlmann überzeugen.

Eric Weeger: Auch rechts hinten haben die Löwen Bedarf: Vladimir Kovac fällt mit einer Syndesmoseband-Verletzung bis Jahresende aus, somit wird ein Backup für den gesetzten Gary Kagelmacher gesucht. Der junge Rechtsverteidiger Weeger (18) durfte beim 3:1-Sieg in Innsbruck von Beginn an auflaufen, heimste danach ein Möhlmann-Lob ein. Das beidfüßige Talent wäre eine Alternative, sollte der 1860-Coach keinen Profispieler zum rechten Außenverteidiger umfunktionieren. Zuletzt liefen dort allerdings wie bereits unter Fröhling Daylon Claasen auf, auch Richard Neudecker durfte sich im Training versuchen.

Emanuel Taffertshofer: Der 20-jährige Abräumer ist als einziger der vier Akteure nicht mehr ganz so grün hinter den Ohren: Taffertshofer läuft seit 2013 für die U21 auf, der Rechtsfuß stand schon bei Fröhling hoch im Kurs und kurz vor dem Debüt. Im Sommer durfte er ins Trainingslager ins österreichische Bad Häring mitfahren. Dominik Stahl ist nach seiner Knie-OP im Aufbautraining und seit Monaten Sorgenkind, nur Milos Degenek ist als einziger defensiver Mittelfeldspieler derzeit unverletzt. Klingt nach einer großen Chance für einen hungrigen Löwen-Youngster.

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