Frisches Geld winkt: Leverkusen will Leitner

Die Löwen hoffen am Dienstag auf Zusatzeinnahmen im Pokal – und können bald mit dem Verkauf von Moritz Leitner rechnen. Leverkusen hat mehr als nur Interesse und scheint sogar bereit, den Spieler noch bis zum Sommer in München zu parken.
von  Abendzeitung
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Illustration © Rauchensteiner/Augenklick

Die Löwen hoffen am Dienstag auf Zusatzeinnahmen im Pokal – und können bald mit dem Verkauf von Moritz Leitner rechnen. Leverkusen hat mehr als nur Interesse und scheint sogar bereit, den Spieler noch bis zum Sommer in München zu parken.

MÜNCHEN Auch wenn es in den Überlegungen der Löwen-Bosse keine Rolle gespielt haben dürfte – vor allem für Geschäftsführer Robert Niemann hatte die fristlose Kündigung des mehr als zwei Wochen verschollenen Savio Nsereko einen positiven Nebenaspekt: Rund 35000 Euro Grundgehalt im Monat soll Savio bei 1860 verdient haben. Geld, das Niemann ab sofort anderweitig bilanzieren kann.

Für einen weiteren Geldsegen können heute schon die Profis sorgen. Sollten die Löwen also am Dienstag in Köln (19 Uhr) das Achtelfinale erreichen, würde das noch einmal ungeplanten Einnahmen in die klammen Kassen spülen. Mindestens 580000 Euro erhält jeder Klub für den Einzug ins Achtelfinale; sollte den Löwen dann noch ein attraktiver Gegner zugelost werden und das Spiel live im Free-TV laufen, kämen noch bis zu 378000 Euro drauf.

Möglicherweise wäre das sogar genug Geld, um den von Niemann bereits angekündigten Ausverkauf im Winter deutlich gemäßigter zu gestalten als geplant. Die Spieler haben es in Köln also selbst in der Hand, ihren Arbeitsplatz zu sichern – und nebenbei nach der mageren Nullnummer gegen Bielefeld noch für gute Stimmung im Umfeld und der Kabine zu sorgen. „Wenn wir Weihnachten noch im Topf sind, wäre das wunderbar", sagt so denn auch Trainer Reiner Maurer, der sicherlich auch die neuesten Signale aus Leverkusen wohlwollend registriert haben dürfte.

Dort nämlich machen sie kein Geheimnis daraus, großes Interesse zu haben am 17-jährigen Super-Talent Moritz Leitner. „Wir beobachten ihn schon seit der Jugend", sagte Bayer-Sportmanager Michael Reschke zur AZ. Zusammen mit Ex-Löwen und Sportdirektor Rudi Völler hat Reschke Leitner am Samstag begutachtet und sich danach mit dem Spieler und dessen Berater Berthold Nickl getroffen. „In den nächsten zwei, drei Wochen werden sicherlich weitere Gespräche folgen“, kündigt Reschke an, der zudem signalisierte, dass Leitner den Löwen selbst bei einer Verpflichtung schon im Winter möglicherweise - obwohl sofort Geld fließen würde - noch länger erhalten bleiben könnte. „Wenn man sieht, wie wir in den vergangenen Jahren mit Talenten umgegangen sind, dann wird klar, dass ein Ausleihgeschäft eine sehr gute Lösung für alle sein kann", so Reschke, der weiß, dass der U 19-Nationalspieler begehrt ist. „Leitner ist ein sehr interessanter Junge für uns, aber wir wissen, dass es im Rennen um ihn hochwertige Konkurrenten gibt“, sagte Reschke. Laut "kicker" könnte neben Borussia Dortmund sogar der FC Bayern in das Wettbieten um den gebürtigen Münchner einsteigen.

Doch die Geschäftsbeziehungen zwischen Leverkusen und 1860 sind traditionell gut. Zumal es nicht das erste Mal wäre, dass der Werksclub den Löwen entgegenkommt. Vor der letzten Saison hatten sich Völler und Co. kurzfristig bereit erklärt, den eigentlich erst für ein Jahr später geplanten Wechsel von Lars Bender an den Rhein vorzuziehen - und den schon damals in Geldnöten steckenden Löwen einen Aufschlag bei der Ablöse bezahlt.

F. Cataldo, M.Plein

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