Fortuna Düsseldorf - TSV 1860 München

Es war kein unbedingt schöner Sieg, aber ein verdienter. Der TSV 1860 München bricht seinen Auswärtsfluch und siegt bei Fortuna Düsseldorf 1:0. Stefan Aigner sichert per Kopfballtor den Sieg.
von  M. Eicher
Die Löwen bejubeln den Führungstreffer gegen Düsseldorf durch Stefan Aigner.
Die Löwen bejubeln den Führungstreffer gegen Düsseldorf durch Stefan Aigner. © dpa

Düsseldorf - Halblinke Position, Freistoß Sechzig, 55. Minute. Der Standardkünstler, der Ex-Fortune legt sich den Ball zurecht. Ein paar Schritte Anlauf, eine punktgenaue Michi-Liendl-Flanke in den Strafraum zu Kollege Stefan Aigner, der sich am langen Pfosten frei gestohlen hatte. Und zack – die Kugel cool in die lange Ecke köpfe.

Der Rest war ein Jubelknäuel aus schwarz-blau gekleideten Löwen in der Kurve der Düsseldorfer Esprit-Arena. "Ich war ziemlich blank gestanden, habe gesehen, dass der Ball zu mir kommt und versuche, ihn gegen die Laufrichtung des Torwarts reinzudrücken - hat ganz gut geklappt", freute sich Aigner nach dem 1:0-Sieg gegen Fortuna Düsseldorf über seinen zweiten Saisontreffer. Es war die entscheidende Aktion des Abends.

Der erlösende Auswärtserfolg

Der TSV 1860 bestach zum Auftakt des 26. Spieltags der 2. Liga vor 23.778 Zuschauern zwar nicht unbedingt durch Esprit, erarbeitete sich durch eine kampfstarke Leistung aber das Ende des Fluchs in der Fremde: Nach satten acht Pleiten in Folge fand die Elf von Trainer Vitor Pereira endlich wieder einen Anlass, um lauthals herauszuschreiben: Aus-wärts-sieg! Die Löwen-Erlösung.

Kein schöner, aber ein nicht unverdienter Dreier. Damit rückt das Abstiegsangst-Triple für die Sechzger bei 31 Punkten, dem vorübergehenden Sprung auf Rang elf und sechs Punkten Vorsprung auf Relegationsrang 16 in weitere Ferne. „Wir waren heute sehr reif. Es war ein verdienter Sieg für uns“, erklärte Pereira. Reif war scheinbar auch die Zeit für seinen ersten, erlösenden Auswärtserfolg.

Busch für Wittek in der Startelf

Der Portugiese vertraute neben Ex-Fortunen Liendl, der die Giesinger zuletzt schon durch Elfmetertor und Assist fast im Alleingang zum 2:1-Sieg gegen Würzburg geschossen hatte, überraschend auch Marnon Busch. Die Bremer Leihgabe stand anstelle des frisch mit einem Löwenkopf auf der Schulter tätowierten Maximilian Wittek in der Startelf.

1860 begann im zähen Abtasten beider Klubs besser: Ivica Olic schnappte sich einen Rückpass von Lukas Schmitz auf Ex-Bayern-Keeper Michael Rensing, seine Ballannahme geriet allerdings zu schlampig – Toraus. Die Fortunen revanchierten sich mit einem abgeblockten Schuss von Ihlas Bebou, doch viel mehr kam auf beiden Seiten nicht.

Hennings überhastet über den Kasten

Schiedsrichter Manuel Gräfe musste viele Zweikämpfe und überwiegend Mittelfeld-Geplänkel im Blick behalten, Chancen gab’s selten. Die Elf von Ex-Löwen-Coach Friedhelm Funkel konnte gegen Ende des ersten Durchgangs ein optisches Übergewicht erspielen, das Spielniveau blieb schwach.

Nach dem Seitenwechsel dasselbe Bild, ehe 1860 mit einer lange nicht mehr da gewesenen Fähigkeit bestach: der kaltschnäuzig verwandelten Torchance durch Aigner. Weil F95-Torjäger Rouwen Hennings seine einzig gute Chance dagegen völlig freistehend und überhastet über den Kasten hämmerte (66.) und Joker Alexander Madlung 1860-Keeper Stefan Ortega direkt in die Arme köpfte (90.+2), stand die Null.

Amilton und Olic verpassten per Doppelchance ebenso wie Aigner das 2:0. Und so reichte die eine Aktion des Urlöwen mit Köpfchen zum Sieg.

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