Fischtoast mit Mama - Schäfers Weihnachtsgeschichte

MÜNCHEN, BRAUNSCHWEIG - 1860-Geschäftsführer Robert Schäfer verbringt den Heiligen Abend stets allein mit seiner Mutter in Braunschweig – und vor dem Baumschmücken wird traditionell ein Mittagschlaf gehalten
Weihnachten ist für mich wirklich etwas ganz Besonderes. Aber das war bei weitem nicht immer so. Meine ganz persönliche Weihnachtsgeschichte ist die, dass ich es geschafft habe, mit meiner lieben Mama (Gisela, d.Red.) ein ganz eigenes Ritual hinzukriegen. Meine Eltern sind seit Jahren getrennt. Gerade an Weihnachten wurde mir früher daher immer wieder die Trennung meiner Eltern bildlich vor Augen geführt, was weniger schön war.
1988 aber war das erste Weihnachten, wie ich mir es immer gewünscht habe. Der Heilige Abend gehörte in dem Jahr nur meiner Mama und mir. Sie hat damals meine Leibspeise Fischtoast gemacht. Ich erinnere mich, als wäre es gestern gewesen. Wir zwei saßen auf der Couch und haben unser eigenes Weihnachten genossen – mit guten intensiven Gesprächen und schöner Musik. Meine Mama und ich haben uns seit dem Weihnachtsfest damals bis heute unsere ganz eigene heilige Tradition bewahrt. Durch unser Ritual wurde Weihnachten auf einmal richtig schön für mich, seit dem Jahr kann ich das Fest wieder richtig genießen und mich darauf freuen. Dieser Abend bedeutet uns beiden sehr viel, da werden die Sorgen für ein paar Stunden weggelegt. Und davon gibt es ja momentan genug.
Dafür danke ich meiner Mama. Am ersten Feiertag bin ich immer bei meinem Vater (Klaus, d. Red.) und gehe mit ihm auf den Braunschweiger Weihnachtsmarkt – übrigens der schönste in Deutschland.
Was war noch schön für mich damals? Natürlich haben meine Mama und ich seit 1988 auch den Baum alleine geschmückt – mit echten Kerzen, wo der Ring um die Flamme so herrlich strahlt. Das schönste damals war, dass wir beide hinterher glücklich vor dem Baum saßen, die Wärme der Kerzen spürten und es endlich ein harmonischer Heiligabend war. Und vor dem Baumschmücken gab es traditionell den Mittagsschlaf. So ist es auch heute noch. Weihnachten ist das Fest der Familie. Ich bin sehr froh, dass meine Mutter und ich es geschafft haben, ohne eine komplette Familie Weihnachten trotzdem zu dem werden zu lassen, was es sein soll.
Unsere schönsten Weihnachtsgeschichten
Insgesamt 24 Prominente haben für die AZ ihre ganz persönliche Weihnachtsgeschichte aufgeschrieben. Lesen Sie alle Beiträge in der Weihnachtsausgabe der gedruckten Abendzeitung. Dort finden Sie folgende Beiträge:
Sozialministerin Christine Haderthauer:Die Weihnachtschoreographie
Grünen-Chefin Claudia Roth: Die schönen roten FCB-Kuglen
Verbraucherministerin Ilse Aigner: Bastelstunde mit Hubschrauber
Markus Rinderspacher, Chef der SPD-Landtagsfraktion: Helle Freude mit „Big Jims“ sprechendem Rucksack
Münchens Ober-Grüner Sigi Benker: Ein Ausbruch in der Adventszeit
OB Christian Ude: Erst die Türken, dann das Christkind
Schauspielerin Veronica Ferres: Mein Märchen zur Weihnacht
Star-Koch Eckart Witzigmann: Den Krampus richtig tratzen!
Münchens CSU-Chef Seppi Schmid: Gänse schleppen, bis das Christkind kommt Gastronom Gerd Käfer: 30 Handys am Baum: Besser als Hollywood
Margot Hielscher: (M)ein Hund gesellt sich dazu
Party-Profi Nikias Hofmann: Zweimal kochen und Mitternachtsparty
Sternekoch Christian Jürgens: Erst Weißwurst und dann Schutzengel
Regisseur Joseph Vilsmaier: Einfach Wiener statt Schnitzel
Christian Nerlinger, Sportdirektor des FC Bayern: „Bayerische Weihnacht in Glasgow"
1860-Geschäftsführer Robert Schäfer: Fischtoast mit Mama
Biathletin Verena Bentele: „Ich kann das Christkind riechen“
Bayern-Stürmer Miroslav Klose: Karpfen in Biersauce
Kickboxerin Christine Theiss: Das Statik-Fest
Vitali Klitschko: „In der Sowjetunion hieß unser Gott Lenin“
Bayern-Basketballer Darius Hall: Heimlicher Heimatbesuch
EHC-Trainer Pat Cortina: „Die zwei großen E: Essen und Eishockey“
Oberammergau-Jesus Frederik Mayet: Ein richtiges Christkind
Schauspieler Simon Verhoeven: Maria und Josef: Trennungsgrund Busen