Feiertag für die Löwen: Sieg über die Eintracht
Die Löwen feiern ihren größten Sieg in dieser Saison. Dank einer fulminanten Kampfleistung ist dem TSV 1860 ein euphorisch bejubeltes 2:1 gegen die bärenstarke Eintracht aus Frankfurt gelungen.
München - Die Löwen befanden sich gegen die deutlich überlegenen Hessen phasenweise unter Dauerdruck, doch immer wieder warfen sie sich beherzt in die Schüsse des Tabellenführers – und am Ende reichte ihnen ein Blitztor von Djordje Rakic und ein sehenswerter Knaller von Jungstar Kevin Volland zum Triumph.
Einen besseren Start hätten die Löwen gar nicht erwischen können (und das, obwohl ihnen Topstürmer und Kapitän Benny Lauth kurzfristig wegen eines steifen Nackens ausgefallen war): Denn schon nach wenigen Sekunden bildete sich am Spielfeldrand eine blaue Jubeltraube, auf die sich alle Spieler wild draufwarfen. Kurz zuvor, erst elf Sekunden waren gespielt, hatte Rakic die Sechzger nach einem feinen Querpass von Stefan Aigner in Führung gebracht. Vorher war Eintracht-Verteidiger Georgios Tzavellas ein peinlicher Fehler unterlaufen.
Klar, die rund 5000 Frankfurter Fans rieben sich erst mal verwundert die Augen, und auch die Löwen-Anhänger unter den 30.660 Zuschauern in der ordentlich gefüllten Arena hatten mit solch einem Auftakt gewiss nicht gerechnet – fortan aber zeigten die Sechzger, dass sie gewillt waren, sich vor dem „FC Bayern der zweiten Liga“, wie Löwen-Trainer Reiner Maurer die Hessen respektvoll genannt hatte, mitzuhalten.
Immer wieder zwangen die Blauen ihre Gäste zu Ballverlusten, doch im Spiel nach vorne mangelte es an letzter Präzision, um weiteren Profit aus dem schlampigen Spiel der Eintracht zu ziehen. Zwar kam auch der ungeschlagene Tabellenführer mehrfach gefährlich vors Tor der Sechzger, doch entweder Necat Aygün, Christopher Schindler oder Keeper Gabor Kiraly bereinigten die Situation entschlossen.
Und so hätte 1860 kurz vor der Pause fast sogar das zweite Tor geschossen – doch nachdem Antonio Rukavina einen herrlichen Steilpass auf Rakic gespielt hatte und der Serbe seinen Sturmpartner Kevin Volland per Flanke bedienen wollte, fehlten dem 19-Jährige ein paar Zentimeter beim Kopfball.
Auch für Löwen-Investor Hasan Ismaik war das eine äußerst unterhaltsame erste Halbzeit gewesen. Der Jordanier, den die Löwen ja schon mal als Maskottchen beschrieben hatten, war nun das dritte Mal bei einem 1860-Spiel zu Gast. Bei seinen vorigen zwei Besuchen waren die Sechzger jeweils strahlende Sieger gewesen. Die Löwen-Fans jedenfalls wussten um den Besuch Ismaiks und begrüßten den Investor, der ja gerne in neue Spieler investieren würde, mit folgendem Plakat: „Die Vergangenheit kann uns nicht sagen, was wir tun. Wohl aber, was wir lassen sollen.“
Wie auch immer. So wie die erste Halbzeit aufgehört hatte, begann auch die zweite. Die Löwen nahmen der Eintracht gleich wieder entschlossen den Ball ab, und nach einem Konter über Stefan Buck (der für den verletzten Arne Feick ins Spiel gekommen war), Rakic und Aigner wäre wiederum Buck um ein Haar das 2:0 gelungen – doch Eintracht-Keeper Thomas Kessler, der zuvor für den angeschlagenen Oka Nikolov ins Spiel gekommen war, tauchte rechtzeitig ab und hielt.
Nur wenige Minuten später aber drehte dann die Eintracht mächtig auf: Erst knallte Alexander Meier einen Schuss aus 18 Metern aufs Löwen-Tor, Kiraly parierte entschlossen. Und nur wenige Sekunden später vergaben erst Benjamin Köhler und Theofanis Gekas beste Ausgleichschancen – wiederum nur wenige Sekunden später schoss der Grieche Gekas erneut knapp vorbei. Die Sechzger gerieten nun gewaltig unter Beschuss – und das war noch untertrieben, denn nach 65 Minuten vergab erst Maier eine Riesenchance und nach der folgenden Ecke musste Rukavina einen Schuss von Gekas von der Linie kratzen.
Doch auf dieses Nervenspiel hatten die Sechzger jetzt keine Lust mehr, und so wuchtete Kevin Volland nach spektakulärer Einzelaktion den Ball infolge eines langen Kiraly-Abschlages zum 2:0 ins Netz (67.) – für den TSV 1860 war das eine bitter benötigte Erlösung. Und fast wäre den Löwen sogar das 3:0 gelungen, doch nach wunderbarer Vorarbeit von Sandro Kaiser traf Dominik Stahl nur die Latte. Freilich holte die Eintracht noch mal zu einer Schlussoffenive aus, doch die Löwen warfen sich weiter allen Angriffen entschlossen entgegen.
Doch dafür zollten sie kräftig Tribut – erst humpelte Rakic entkräftet vom Feld, denn musste auch Aigner ausgepumpt hinaus – für ihn kam Dennis Malura rein, der frühere Erfurter hatte seit Juli nicht mehr gespielt. Noch so eine schöne Geschichte an diesem Feiertag für die Sechzger. Und da störte die Löwen auch das späte Anschlusstor von Gekas in der Nachspielzeit nicht mehr.