FCN-1860: Brisantes Zündstoff-Derby
Nürnberg - Endlich steht die Null nicht mehr. Weder bei den erzielten Toren noch bei den Punkten. Der TSV 1860, mit zwei 0:1-Pleiten in die Saison gestartet, erkämpfte sich im Derby beim Club ein 2:2 und überließ damit die zwischenzeitliche Rote Laterne an den MSV Duisburg, die Löwen sind nun auf Platz 14!
"Wir hätten einen Dreier verdient gehabt", sagte Löwen-Ass Daniel Adlung, der das 2:2 erzielt hatte. Und Club-Trainer Rene Weiler gestand: "Wir waren die schlechtere Mannschaft, München hat sich den Punkt mehr als verdient."
Aber bei aller Freude über den Punkt und die starke Leistung von 1860, es gab auch wieder Grund zum Ärger. Im Fanblock der Löwen wurde mal wieder gezündelt. Als mehrfache Wiederholungstäter droht den Sechzgern nun ein Teilausschluss der Fans bei einem Heimspiel.
Lesen Sie hier: "Magath ein gern gesehener Gast"
Es war eine starke Partie der Sechziger, ein hitziges Spiel. Es dauerte auch nur zwölf Minuten, bis es zum ersten Mal bei einem Ellbogencheck von Guido Burgstaller an Marius Wolf richtig heiß wurde. Schiedsrichter Robert Kampa konnte schlichten, wusste aber vermutlich schon, dass noch ein hartes Duell zweier bayerischer Traditionsklubs vor ihm lag.
Nach dem 2:0-Überraschungssieg im Pokal war für die Löwen in der Liga beim 1. FC Nürnberg Derbytime angesagt. Weil die Elf von Trainer Torsten Fröhling in einem von vielen Nickligkeiten geprägten Liga-Fight an den Pokal-Erfolg anknüpfen konnte, gab’s zumindest den ersten Punkt in der Liga.
Die #Löwen auf dem #Viktualienmarkt entdeckt. #Radltour #thinkblue #blauewoche #tsv1860 #ELIL pic.twitter.com/CJblGE9k1x
— TSV 1860 München (@TSV1860)
18. August 2015
Kai Bülow (45.) und Daniel Adlung trafen für Sechzig (73.), Burgstaller (55.) und Niklas Stark (63.) brachten den Club zwischenzeitlich in Führung. "Den einzigen Vorwurf, den ich meiner Mannschaft machen kann, ist die Chancenverwertung. Schade, dass wir uns nicht belohnt haben. Aber wir haben eine Tendenz, dass es funktioniert. Wir werden die Punkte schon noch sammeln", erklärte Trainer Torsten Fröhling, der mit Ausnahme des Torwarts – Vitus Eicher kam wieder für Stefan Ortega in die Startelf – auf die Hoffenheim-Besieger gesetzt hatte.
Die begannen schwungvoll: Rubin Okotie legte im Strafraum quer auf Wolf, der den Ball aber drüber jagte (5.). Die nächste Löwen-Riesenchance in der 23. Minute gleich eine doppelte: Erst traf Okotie nur die Latte, dann köpfte Hain nach Adlung-Flanke Hain daneben.
Der Club anfangs erschreckend schwach. Einzige Ausnahme: Blums Flachschuss, bei dem Eicher chancenlos gewesen wäre (44.). Den so wichtigen Schlusspunkt vor der Pause setzte aber ein Löwe: Kai Bülow traf nach einer Ecke per Kopfball-Abstauber (45.) – 1:0!
Dann der erste große Aufreger. Weil Wolfs Treffer wegen einer angeblichen Abseitsposition von Okotie kurz nach der Pause nicht zählte und Guido Burgstaller auf der anderen Seite regulär traf, wurden die Löwen um den bis dahin verdienten Lohn gebracht (55.).
"Ich kann die Entscheidung des Schiedsrichters nicht mehr ändern, das wäre das 2:0 gewesen. Es wäre ein Frustlöser gewesen. Dann wäre das Spiel ein bisschen gegessen gewesen", so Fröhling.
Es kam noch schlimmer: Niklas Stark musste wenig später nur noch den Fuß hinhalten (63.).
Die Fans zündeten Frust-Pyros. Dumm, fatal, 1860 droht eine drakonische Strafe.
In der Phase, in denen den Löwen das Spiel zu entgleiten drohte, hielten sie dagegen und kamen durch Adlung zum Ausgleich (73.). Danach wurd’s hektisch: Beide Teams warfen alles nach vorne, 1860 hatte die besseren Chancen – und am Ende im dritten Liga-Spiel endlich den ersten Punkt.