Fast-Eklat: Ismaik am Trainingsgelände vom TSV 1860 – Sechs-Punkte-Plan mit dem Bündnis

Oliver Mueller und Christian Werner, die Geschäftsführer des TSV 1860, verbieten Sprechstunde des Investors Hasan Ismaik am Vereinsgelände – der kommt trotzdem und verschenkt Trikots. Zuvor gab es einen Termin mit dem "BündnisZukunft1860".
von  Matthias Eicher
1860-Hauptgesellschafter Hasan Ismaik (l.) stattete der Geschäftsstelle des TSV 1860 am Freitag einen Besuch ab.
1860-Hauptgesellschafter Hasan Ismaik (l.) stattete der Geschäftsstelle des TSV 1860 am Freitag einen Besuch ab. © IMAGO/Ulrich Wagner

München - Wenn dem Hauptgesellschafter der Zutritt zum eigenen Büro untersagt werden soll: Nachdem Investor Hasan Ismaik am Freitag um 15.30 Uhr eine "Sprechstunde" für die Fans am Vereinsgelände des TSV 1860 angekündigt hat, bekam er eine E-Mail der Geschäftsführung, die der AZ vorliegt.

1860-Bosse verweigern Ismaik-Gesprächsrunde am Trainingsgelände

Finanzboss Oliver Mueller und Sport-Geschäftsführer Christian Werner schreiben darin: "Die Geschäftsführung hat die Möglichkeit einer Wahlkampfveranstaltung im Zuständigkeitsbereich der KGaA eingehend geprüft." Dabei sei man "leider" zu dem Ergebnis gekommen, "dass das Neutralitätsgebot der KGaA sowie Compliance-Bedenken auf in diesem Fall im Hinblick auf vereinspolitische Themen gelten" würden. Das Duo an Ismaik: "Wir bedauern daher, Ihnen mitteilen zu müssen, dass eine Veranstaltung in den Räumen der KGaA nicht stattfinden kann." Ob Ismaiks Widersacher, Präsident Robert Reisinger und Co. dahinter stecken?

Ismaik kam trotzdem, zum Eklat kam es aber nicht: Er spendierte erst einmal einer Horde kleiner Junglöwen neue Trikots und postete wenig später ein Foto von sich und Mueller nebst Sechzigs einziger Meisterschale aus dem Jahr 1966. Fans waren allerdings kaum vor Ort.

"BündnisZukunft1860" und Ismaik unterzeichnen Sechs-Punkte-Plan

Bereits am Vormittag hatte der Jordanier mit dem siebenköpfigen "BündnisZukunft1860" einen gemeinsamen Sechs-Punkte-Plan für Sechzig unterzeichnet. Erstens: "Die Neuaufstellung des Verwaltungsrates." Das Bündnis strebe "eine Mehrheit der Mandate im Verwaltungsrat an." Ob dieser Plan gelingt, der Grundvoraussetzung für die folgenden Punkte ist? Die Auflösung folgt am Sonntag.

Zweitens birgt Konfliktpotenzial: Das "BZ1860" und Ismaik wollen auch eine "Neuaufstellung des Präsidiums" an, die beiden anwesenden Kandidaten Klaus Lutz und Martin Gräfer, die Sechzigs Mail an Ismaik "nicht akzeptabel" fanden, gelten auch bei der Findung eines Oberlöwen als Kandidaten. Hierfür müsste der Verwaltungsrat mit einer Mehrheit der Mitglieder Reisinger stürzen und einen neuen Oberlöwen im Amt bestätigen. Die weiteren Punkte: Restrukturierung der KGaA, Finanzierung der Rückkehr in die Bundesliga, vertrauensvolle Zusammenarbeit aller Beteiligten und Stärkung der Löwen-Fanklubs.

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