Fanrat warnt: Investor Ismaik erpresst den TSV 1860!

Löwen-Investor Hasan Ismaik erpresst den TSV 1860 und möchte nur investieren, wenn sich der Verein gegen die 50+1-Regel stemmt. So jedenfalls vermutet es der Fanrat der Löwen in einem offenen Brief. Ein brisantes Thema.
von  Sebastian Raviol
Der Fanrat des TSV 1860 vermutet, dass Investor Hasan Ismaik Druck auf Präsident Peter Cassalette ausübt.
Der Fanrat des TSV 1860 vermutet, dass Investor Hasan Ismaik Druck auf Präsident Peter Cassalette ausübt. © sampics/Augenklick

München - Der TSV 1860 treibt im Abstiegsstrudel wild umher. Die Winterpause sollte den Löwen eigentlich eine Möglichkeit bieten, den Anker zu setzen und für die restlichen 15 Spiele einen neuen Kurs einzuschlagen - mit neuen Spielern an Bord. Doch dieser Plan wurde schon früh verworfen.

Die von Investor Hasan Ismaik zugesagte eine Million Euro für Winter-Transfers ist bis heute nicht eingetroffen, die 1,5 Millionen Euro aus dem Verkauf von Marius Wolf dürfen die Löwen nur teilweise verwenden. Die Verpflichtung der neuen Spieler verzögerte sich daher - der gesuchte Flügelspieler etwa wird frühestens im Trainingslager zur Mannschaft stoßen.

 

Fanrat vermutet: Ismaik erpresst Präsidium des TSV 1860

 

Nun vermutet der Fanrat des TSV 1860, eine Erklärung für die bis dahin unruhige Winterpause gefunden zu haben. In einem offenen Brief mutmaßt der Fanrat: "die Vermutung liegt nahe, dass es von Seiten Hasan Ismaiks in Richtung des Präsidiums zu einem Erpressungsversuch gekommen ist." Genau genommen Anfang des Jahres, als Präsident Peter Cassalette zu Gesprächen in Abu Dhabi weilte.

Der konkrete Vorwurf: Cassalette brachte nach Gesprächen mit Ismaik laut Pressemitteilung nämlich wenig Neues mit, was den Löwen sofort weiterhelfen könnte. Viel mehr berichtete der Präsident aber: Für Ismaik sei die 50+1-Regel "einer der wohl wichtigsten Punkte." Deshalb wolle sich der Verein an Gesprächen mit der DFL beteiligen, sollte das Thema dort aufkommen.

Der Fanrat sieht "in diesem Absatz den erstmaligen Versuch, die in Deutschland geltende 50+1-Regel der DFL aufzuweichen." Klar scheint den 26 Fanclubs, die den offenen Brief unterschrieben haben: Letztlich sollen "Ismaik zusätzliche weitreichende Machtkompetenzen" zugestanden werden.

 

Worum geht es? Das ist die 50+1-Regel

 

Die DFL möchte mit der 50+1-Regel verhindern, dass Investoren bei deutschen Profi-Clubs die Stimmenmehrheit übernehmen. Der Verein soll die Oberhand behalten - und genau das stößt Investoren wie Ismaik auf. Er würde gerne mehr in den Verein investieren, wenn er mehr bestimmen dürfte - so deutete er es jedenfalls mehrmals an.

Lesen Sie hier: „Mit Gerede baut man kein Stadion“

Der Jordanier hält zwar 60 Prozent - davon sind durch die Regelung aber nur 49 Prozent stimmberechtigt. Ismaik drängt darauf, die 50+1-Regel bei der DFL zu kippen. Damit hat er offenbar auch das Präsidium des TSV 1860 erreicht - was dem Fanrat bitter aufstößt.

 

Erginge es dem Verein ohne 50+1-Regel besser?

 

Dieser schreibt in dem offenen Brief von einem "nicht zu billigenden Vorgang", sollte das Präsidium an einer Abschaffung der Regelung arbeiten. "Eine Unterwanderung der 50+1-Regel ist weder im Interesse des Vereins noch seiner Mitglieder. Vielmehr würde der Verein durch diesen Schritt an seiner eigenen Ablösung innerhalb der KGaA arbeiten und somit seinen Einfluss auf die Profiabteilung gezielt selbst schwächen", begründen die Fanclubs darin.

Lesen Sie hier: Ismaik kündigt an - Wir werden ein neues Stadion bauen!

Ismaik will die Regelung kippen und dann kräftig investieren - so sind jedenfalls seine Erklärungen zu deuten. Doch daran zweifelt der Fanrat, denn Ismaik habe sich bislang "weder als verlässlicher Partner noch als fachkundiger Mehrheitsgesellschafter präsentiert."

 

Können sich die Löwen Widerstand gegen Ismaik leisten?

 

"Stimmungsschwankungen, nicht eingehaltene Versprechen, irrsinnigen Forderungen, ausufernden Personalwechsel und peinliche öffentliche Auftritte" - kurzum: Der Fanrat warnt dringend vor einer gänzlichen Übernahme Ismaiks. Der TSV 1860 hätte "nach einer Aufweichung der 50+1 Regel möglicherweise nicht einmal mehr die Möglichkeit, über einen Nachfolger zu bestimmen."

Deshalb fordert der Fanrat mitsamt seiner 26 unterzeichnenden Fanclubs den Verein auf, "sich vehement für die Bewahrung der 50+1-Regel einzusetzen und etwaige Überlegungen über eine Aufweichung zugunsten des Investors unverzüglich einzustellen." Die Frage aber ist: Kann es sich der TSV 1860 leisten, Ismaiks Drängen entgegenzutreten? Bislang sieht es nicht danach aus - in der Pressemitteilung nach Cassalette´s Besuch in Abu Dhabi wurde die Abhängkeit bereits sehr deutlich.

 

Unternehmer schließen sich zusammen und unterstützen Sechzig

 

Doch es gibt auch positive Meldungen: Es haben sich 31 bisherige Business-Partner oder Sponsoren der Löwen zum Bündnis „Unternehmer für Sechzig“ zusammengeschlossen, um den Klub ganz unabhängig von Ismaik zu unterstützen. „Und zwar, weil wir Löwen-Fans sind und unseren Beitrag dazu leisten wollen, das 1860 München als Verein bestehen bleibt, möglichst bald wieder erfolgreich ist und im Idealfall wieder unabhängig wird“, erklärte Sprecher Josef Wieser der Online-Seite „Das Sechzger Journal“ und konkretisiert: „Hauptziel der Unterstützung ist der Amateur– und Jugendbereich, nicht nur für die Fußball – sondern auch für die anderen Abteilungen des Vereins, zum Beispiel als Teamförderer einer U–Mannschaft.“ Jeder Unternehmer mit einem blauen Herzen dürfe sich gerne anschließen.

 

 

 

Zurück zu der 50 + 1 Regel und den Forderungen von den Fans, neue Spieler zu kaufen, ein neues Stadion zu bauen,das...

Posted by Ismaik1860 on  Montag, 18. Januar 2016
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.