Fanproteste gegen Schäfer

Plakate und Chöre gegen den Geschäftsführer. Vize Maget: „Die Fans dürfen sich äußern“
Marco Plein |
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Löwen-Geschäfsführer Robert Schäfer.
sampics/AK Löwen-Geschäfsführer Robert Schäfer.

Ingolstadt - Es war ein wahres Vergnügen, Dieter Schneider und Franz Maget bei den letzten Sekunden des Löwen-Zittersiegs in Ingolstadt zuzusehen. Der Präsident und sein Vize standen keine drei Meter voneinander entfernt in der Kälte, Maget wippte nervös von Fuß zu Fuß, Schneider zog so hektisch und oft an seiner E-Zigarette, dass man Angst haben musste, er wollte das gesamte Nikotin-Reservoir binnen Sekunden leeren.


Beide überstanden das Spiel schließlich unversehrt. Die Löwen brachten das 1:0 beim Tabellenletzten über die Zeit. Und so Freude sich Maget über „genau das richtige Geschenk zu meinem 58. Geburtstag“; und Schneider sagte: „Ich bin wirklich glücklich, dass das Sportliche mal wieder im Vordergrund steht.“


Doch damit lag der Präsident nicht ganz richtig, denn natürlich waren die Querelen in den Klubgremien auch in Ingolstadt allgegenwärtig. Fast das gesamte Spiel über skandierten die mitgereisten 1860-Fans „Schäfer raus!“ Gemeint war Geschäftsführer Robert Schäfer, den Schneider bei der Delegiertenversammlung am Montag frontal angegangen war. „Ich will das Thema nicht kommentieren“, sagte Schneider hinterher und vermied so demonstrativ ein Bekenntnis zu Schäfer. Der Geschäftsführer selbst war nicht im Stadion, am Donnerstag hatte er sich zusammen mit seiner Freundin für vier Tage in einen lange geplanten New-York-Urlaub verabschiedet – wohlgemerkt sein erster seit einem Jahr. „Auch er hat mal einen Anspruch auf Urlaub“, sagte Schneider generös. Und ergänzte: „Wir müssen jetzt mal von diesem Machtdenken wegkommen, es geht heute Abend nur um die Mannschaft. Natürlich haben unsere Fans Angst, dass bei uns was in die falsche Richtung läuft, aber wir werden zusehen, dass das Thema jetzt aus der Öffentlichkeit verschwindet“, sagte Schneider dann doch. Maget gestand immerhin offen ein: „Die Fans dürfen sich äußern, wie sie wollen. Wir haben eine freie Meinungsäußerung.“


Ganz ungelegen sollte der Fan-Protest gegen Schäfer den Vereinsbossen nicht gekommen sein. Die Fans stellten sich schließlich auf ihre Seite. Neben den Rufen hatten die Fans auch ein Transparent gegen Investor Hasan Ismaik („Ismaik, Dir war gewiss, dass dank 50+1 hier kein Platz für machtgeile Investoren ist“) hochgehalten.

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