Fan-Rückkehr des TSV 1860 gegen Würzburg: Es bleibt bei 3.736 Zuschauern

München - Der TSV 1860 war in der vergangenen Saison der einzige Drittliga-Verein, der bei keinem einzigen Heimspiel Zuschauer empfangen durfte. Jetzt, zum Start der kommenden Saison, sind wieder Fans im Grünwalder Stadion zugelassen – jedoch darf nur ein Bruchteil der erlaubten 15.000 rein!
1860 plant mit 3.736 Fans im Grünwalder Stadion
Wie die Löwen am vergangenen Montag bekanntgegeben haben, dürfen zum Liga-Auftakt gegen die Würzburger Kickers am kommenden Samstag 3.736 Fans ins Stadion. "Der gesamte Verein arbeitet seit Wochen Tag und Nacht daran, dass es möglichst viele Fans werden können", schrieben die Verantwortlichen in ihrer Mitteilung.
Dass überhaupt wieder Fans nach Giesing können und sich einige von ihnen jetzt doch in der Westkurve einfinden können, hängt auch mit vielen Maßnahmen zusammen, die die Löwen in den vergangenen Wochen und Monaten ergriffen haben. So wurde beispielsweise die Westkurve platzgenau markiert sowie ein elektronisches Zugangskontrollsystem installiert. "Natürlich beeinflussen die Einhaltung des Mindestabstandes sowie ein faires Angebot von verschiedenen Gruppen (1er- bis 6er-Gruppen) die maximal verfügbaren Plätze", heißt es in der Mitteilung.
Bürgermeisterin machte Hoffnung auf 5.250 Zuschauer

Doch endgültig war die Entscheidung noch nicht – Münchens dritte Bürgermeisterin Verena Dietl (SPD) machte am Dienstag Hoffnung auf ein volleres Stadion. "Es gibt seit heute Nachmittag ein konkretes Vorgehen, 5.250 Leute dürfen ins GWS", schrieb sie auf Facebook.
Die Stadt hatte das Vorhaben des Vereins, die Stehplätze als Sitzplätze umzufunktionieren, akzeptiert.
Es bleibt dabei: 3.736 Fans im Grünwalder Stadion
Dennoch bleibt es nun bei den 3.736 Zuschauern, von denen bereits zu Beginn der Woche die Rede war. Der Grund: Für eine erlaubte Vollauslastung des Stadions, also 5.250 Zuschauer, hätten sich die Sechzig-Fans im Vorfeld jeweils zu Gruppen (Löwenrudel) von zehn Personen zusammenschließen müssen. 1860 entschied sich jedoch dafür, eine Lösung mit unterschiedlichen Rudelgrößen umzusetzen. "So können auch Einzelpersonen oder Kleingruppen ins Stadion", heißt es in einer Mitteilung von Freitag. Zehn Prozent des Kontingents (370 Tickets) bekommen die Auswärtsfans aus Würzburg.
"Am Ende des Tages müssen wir froh sein, dass wieder Zuschauer erlaubt sind. Wenn wir die Zehner-Rudel umsetzen können, dann können wir mehr Zuschauer reinlassen", sagte Sport-Geschäftsführer Günther Gorenzel bei der Pressekonferenz am Freitag.
Bürgermeisterin Dietl, die am Samstag selbst im Grünwalder Stadion sein wird, sagt zur Fan-Rückkehr: "Die Stadt München unterstützt mit dem TSV 1860 München eines ihrer sportlichen Aushängeschilder sehr gerne. Wir haben das sorgfältig erstellte Hygienekonzept der Löwen geprüft und freigegeben. Jetzt freuen wir uns mit dem Verein darauf, wieder ein Stück Normalität einkehren zu lassen." Für die kommenden Heimspiele werde sie gerne prüfen, inwieweit das bestehende Hygienekonzept noch optimiert werden könne.
Tickets nur für Dauerkarten-Inhaber
Die Vergabe der genehmigten Plätze erfolgte online über den Ticketshop, zudem hatten ausschließlich die 11.572 Dauerkarten-Inhaber die Chance auf einen Platz. Einen Verkauf von Tageskarten gibt es nicht. Ob bei der Dauerkarte die Herz- oder Kopf-Variante gewählt wurde, spielt bei der Ticketvergabe keine Rolle.
Seit Dienstag, 17 Uhr, konnten sich Fans für Tickets anmelden, wegen der hohen Nachfrage war der Server am Dienstagnachmittag bereits kurzzeitig überlastet. Die Vergabe erfolgte grundsätzlich dabei über zwei Schritte, die hier und hier genauer erläutert werden.
Der Verein weist darauf hin, dass für den Einlass ins Stadion ein "GGG"-Nachweis erforderlich ist. Damit ist entweder Nachweis einer vollständigen Impfung nach RKI-Vorgaben, ein "Genesenen"-Schreiben oder ein maximal 24 Stunden alter, negativer Corona-Test gemeint. Zudem gilt eine FFP2-Maskenpflicht im gesamten Stadionbereich, außer am eigenen Platz. Im Stadion gilt ein Alkoholverbot – wer bereits alkoholisiert erscheint, erhält keinen Zutritt.
Mölders über fehlende Fans: "Für uns war es eine Katastrophe"
Einer, der sich besonders über die Fan-Rückkehr freuen dürfte, ist Sascha Mölders. Am Montagvormittag äußerte er sich bereits zum Thema: "Ohne Zuschauer zu spielen ist für mich grundsätzlich kein richtiger Fußball. Da fehlt es ja an allem. Für uns ist es schon schlimm, für die Fans ist es noch schlimmer." Gerade in Giesing würden die Leute die ganze Woche nur aufs Wochenende warten, um mit dem Verein zu feiern, sagte Mölders. "Klar kann keiner was dafür, keine Frage. Aber es war für die Leute eine Katastrophe, für uns auch."
Nun bekommen Mölders und Co. also wieder zumindest ein bisserl Unterstützung von den Rängen – nach einer kompletten Saison ohne Zuschauer.