Fade Nullnummer in Ahlen: Löwen völlig von der Rolle

Das geht viel besser: Vom „frischen Wind“, den Trainer Ewald Lienen der Mannschaft nach dem Debakel gegen Karlsruhe verpassen wollte, war nichts zu sehen. Ein fades Unentschieden in Ahlen.
von  Abendzeitung
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AHLEN - Das geht viel besser: Vom „frischen Wind“, den Trainer Ewald Lienen der Mannschaft nach dem Debakel gegen Karlsruhe verpassen wollte, war nichts zu sehen. Ein fades Unentschieden in Ahlen.

Ob Manfred Stoffers etwas geahnt hatte? Ganz in schwarz gekleidet saß der Löwen-Geschäftsführer auf der Pressetribüne des kleinen Ahlener Wersestadions. Stoffers saß mit zusammengefalteten Händen da, er sah aus, als ob er beten würde.

Und das scheint auch mehr als nötig zu sein. Denn das, was seine Sechzger beim faden 0:0 in Ahlen, vor dem Spiel punktlos Tabellenletzter in Liga zwei, zeigten, war schlicht: gar nichts.

Die Löwen waren völlig von der Rolle, waren noch schlechter als beim 1:3 am Montag gegen den KSC. In der ersten Halbzeit gelang ihnen gegen die wacker kämpfenden, aber keineswegs guten Ahlener kein einziger Torschuss. Eher wie graue Mäuse wirkten die erneut eigenwillig gekleideten Löwen als wie ein Aufstiegsaspirant. Die Löwen – das grün-schwarze Nichts!

Vom „frischen Wind“, den Trainer Ewald Lienen der Mannschaft nach dem Debakel gegen Karlsruhe verpassen wollte, war jedenfalls nichts zu sehen. Dabei hatte Lienen seine Mannschaft auf drei Positionen verändert, hatte für den jungen Dribbler Sandro Kaiser (19) den erfahreneren Stefan Aigner (25) gebracht. Für Mate Ghviniandze (22) verteidigte Torben Hoffmann (34), statt Alexander Ludwig (25) durfte sich der Routinier Sascha Rösler (31) in der Kreativabteilung versuchen. Es blieb beim Versuch.

Denn mehr Schwung brachten die drei nicht hinein. Das sah auch Ewald Lienen, der an der Seitenlinie mit großem Abstand das meiste Engagement aller Löwen zeigte, seine Spieler immer wieder anbrüllte und zu retten versuchte, was zumindest am Freitag nicht mehr zu retten war. Lienen konnte es auch nicht trösten, dass sich seine Spieler in Ahlen wenigstens taktisch tatsächlich viel disziplinierter zeigten als am Montag. Am Freitag rannte kein Sechzger kopflos nach vorne, keiner griff Gegenspieler an, die mit dem gerade gespielten nichts zu tun hatten. Florin Lovin und Co. zeigten Disziplin – waren dafür aber auch furchtbar unkreativ und harmlos.

Bis zum ersten – harmlosen – Torschussversuch der Sechzger dauerte es bis zur 53. Minute. Doch Aigners Distanzschuss von rechts flog rund fünf Meter am Kasten von Ahlens Keeper Sascha Kirschstein vorbei. Eine Minute später versuchte sich Kenny Cooper mit einem Weitschuss, der aber in Kirschsteins Arme trudelte. Zehn Minuten später dann die beste Chance der Löwen: Benny Lauth schoss aus zwölf Metern Kirschstein an, den Nachschuss setzte Cooper ans Außennetz. Mehr passierte nicht. Schlimm!

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