Explosiver Edeljoker: Neuzugang Kevin Goden erklärt seine Ziele mit dem TSV 1860

München - Er ist der schnellste Löwe, hat die 100 Meter in unter elf Sekunden geschafft. Und er läuft, wenn er sich von der Ersatzbank erhebt, auch auf dem Rasen in Rekordzeit heiß: Kevin Goden, Sechzigs explosiver Edeljoker.
Sommer-Neuzugang des TSV 1860: "Es war ein geiles Gefühl"
Erster Ballkontakt im Auswärtsspiel beim FSV Zwickau (3:1): drin! Dritter Ballkontakt beim umjubelten 2:1-Sieg im Kracher gegen den 1. FC Kaiserslautern: ebenfalls drin! "Es war ein geiles Gefühl, das Spiel gegen Kaiserslautern als Joker entscheiden zu können. In Zwickau habe ich das Spiel zugemacht. Es war schon ein besonderes Gefühl, zwei Mal als Joker zu treffen", sagt der Sommer-Neuzugang des TSV 1860. Lachend scherzt er auf die Frage, ob er schon zu Vertrags-Nachverhandlungen im Büro von Sport-Boss Günther Gorenzel aufgetaucht sei: "Ich weiß nicht, ob sowas mit den Verträgen geht, aber vielleicht muss ich so eine Jokerprämie noch aushandeln."
Das Erfolgsrezept des 23-jährigen Flügelflitzers: ruhig bleiben, nicht lange fackeln, jubeln. "Ich bin frisch, wenn ich von der Bank komme. Oft herrscht Hektik auf dem Platz, aber ich bleibe da immer locker. Die ersten Aktionen gezielt zum Mann bringen und der Rest kommt dann von alleine", meinte der gebürtige Bonner.
Lange Leidenszeit bei Kevin Goden
Und das alles nach seiner quälend langen Leidenszeit, verteilt auf mehrere Etappen. Anfangs war der Ex-Nürnberger, den 1860-Trainer Michael Köllner damals zu fünf Bundesligaspielen verholfen hat, nicht fit. Zudem kamen gleich zwei Corona-Infektionen. "Ich bin katastrophal ins neue Jahr gestartet", meinte Goden über seine zweite Ansteckung mit dem Coronavirus trotz Impfung Anfang 2022, die ihn das Trainingslager in der Türkei kostete und damit wieder zurückwarf. Schon im September hatte sich der Sohn einer deutschen Mutter und eines ivorischen Vaters erstmals infiziert. Goden blickt zurück: "Im September war es schlimmer, da hatte ich starke Symptome und bin lange flach gelegen. Diesmal war ich bei meiner Familie in Bonn in Quarantäne, da war es nicht so schlimm. Aber es war natürlich nicht gut, so lange raus zu sein, das ist sehr ekelhaft."
Umso besser für ihn, dass es in den letzten Spielen so gut gelaufen ist. Sind seine Ansprüche seitdem gestiegen? "Ich denke, dass es im Moment einfach passt", so Goden: "Ich habe dem Team jetzt von der Bank helfen können. Das zählt. Aber natürlich wünsche ich mir so viele Minuten wie möglich und noch ein paar Tore. Das ist gut für das Selbstbewusstsein."
1860-Coach Michael Köllner: "Die Tore tun ihm unheimlich gut"
Auch Coach Köllner freut sich, eine Option mehr zur Verfügung zu haben. Der 52-Jährige über das Power-Comeback seines coronageplagten Kickers: "Die Tore tun ihm unheimlich gut, er hatte eine lange Leidenszeit. Seine Corona-Verläufe waren leider nicht leicht."

Fragt sich nur: Sieht der Coach seinen explosiven Edeljoker künftig auch mal von Beginn an? "Man könnte ihm schon einen Platz in der Startelf in Aussicht stellen, aber dafür müsste ein anderer Spieler auf die Bank. Mit anderen Worten: Goden muss sich weiter aufdrängen im Training oder eben als Edeljoker.