Ex-Sechzger Mlapa: „Löwe bin ich immer“

Elf Jahre war Peniel Mlapa bei 1860, am Mittwoch trifft er mit seinem neuen Club auf die Sechzger: „Ich hoffe, ich schieße ein Tor. Bei einem Testspiel ist mir bestimmt keiner böse.“  
von  Interview: Marco Plein

Elf Jahre war Peniel Mlapa bei 1860, am Mittwoch trifft er mit seinem neuen Klub Mönchengladbach auf die Sechzger: „Ich hoffe, ich schieße ein Tor. Bei einem Testspiel ist mir bestimmt keiner böse.“

AZ: Peniel Mlapa, Grüß Gott! Sie waren elf Jahre bei 1860 – was gefällt Ihnen besser, das Löwen-Blau oder Ihr jetziges Gladbach-Grün?

PENIEL MLAPA: Eigentlich habe ich ja gar keine Lieblingsfarbe. Aber auch wenn mir das Blau immer sehr gut gefallen und gestanden hat, jetzt entscheide ich mich doch für das Borussia-Grün, das ist eine tolle Farbe für mich.

Erst vor zwei Jahren sind Sie weg vom Zweitligisten Sechzig, doch jetzt könnten Sie in der Champions League gegen Barca oder Real spielen.

Das Angebot von Gladbach war sehr gut. Aber an die Champions League denke ich nicht, wir müssen erst die Quali schaffen. Da sind schon super Teams gescheitert. Es wäre total falsch, an Barcelona zu denken. Aber damit befasst sich auch keiner, ich muss mich erst mal einleben.

Einige Ex-Löwen haben es in die Nationalmannschaft geschafft, zuletzt wurde Lars Bender gefeiert. Wenn Sie sich in Gladbach durchsetzen könnten Sie der nächste sein.

In erster Linie war natürlich meine Perspektive mit Gladbach der Grund für den Wechsel. Aber es stimmt schon, ich habe das natürlich im Hinterkopf. Dazu muss ich auch spielen, wenn ich auf der Bank sitze, braucht Joachim Löw nicht auf mich zu gucken. Aber wenn ich mich durchsetze, sind vielleicht alle Tore offen. Die Hoffnung habe ich.

Es gibt in München viele Leute die sagen, für Sie wäre es damals besser gewesen, noch ein oder zwei Jahre bei Sechzig zu bleiben.

Mir haben das auch viele gesagt. Aber es war genau der richtige Schritt, nach Hoffenheim zu gehen. Das erste Jahr da war super. Im zweiten wurde es am Ende besser. Ich habe mich damals reif gefühlt, von 1860 wegzugehen. Es war eine tolle Zeit, ich denke manchmal noch dran. Mein letztes Tor war mein schönstes, aus spitzem Winkel gegen Oberhausen. Leider findet man es nicht bei Youtube, ich würd’s gerne nochmal sehen.

Nachdem Sie weg waren, stand 1860 vor der Pleite.

Ich habe alles mitverfolgt und mitgezittert. Als die Löwen gerettet waren, hat mich das super gefreut. Ich habe zwar zu den Profis kaum noch Kontakt, weil fast alle weg sind, aber dafür zu vielen Trainern. Mit Alex Schmidt, der die U21 bei 1860 trainiert, telefoniere ich oft. Ich freue mich natürlich total auf das Spiel am Mittwoch. Ich weiß, dass 1860 eine gute Abwehr hat. Die Neuen scheinen sich zu bewähren, ich verfolge das alles. Hinten sind sie hoffentlich endlich stabil, die vielen Gegentore waren immer das Problem. Trotzdem hoffe ich, dass ich ein Tor mache gegen die Löwen, und im Testspiel ist mir bestimmt keiner böse.

Bei Sechzig heißt's: Einmal Löwe, immer Löwe, trifft das auch auf Sie zu?

Sechzig habe ich immer im Hinterkopf, man bleibt immer ein Löwe. Ich würde mich riesig freuen, wenn das mit dem Aufstieg mal klappt. Ich bin der erste, der dann gratuliert. Aber natürlich denke ich im Moment mehr an Borussia.

Sie hatten die Woche im Trainingslager einen Tag frei. Sie waren sicher bei der Familie in Unterföhring.

Nein, ich war mit ein paar Jungs aus der Mannschaft in München. Wir waren bummeln, am Marienplatz, an der Maximilianstraße. Ich habe denen mal eine richtig schöne Stadt gezeigt (lacht).

 

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